Öland Windmühlen Kalkstein

Öland ein Sommermärchen

Geweckt von den unermüdlichen Krähen der Burg Eketorp geht es im Morgengrauen nordwärts auf Öland. Nach einer Nacht in Borgholm, dem Sommersitz der schwedischen Königsfamilie, erreiche ich schließlich Böda nach einer traumhaften Küstenetappe. Mit einem Tag Pause folgt schließlich der Öland UltraTrail bei hochsommerlichen Temperaturen.

Von Eketorp nach Borgholm

So trocken die Überschrift klingt, so trocken war auch diese Etappe vor ein paar Tagen. Nachdem mich die eifrigen Krähen auf den Burgmauern um kurz vor 6.00 Uhr aus dem Schlaf holen, besteige ich nach einem schnellen Frühstück um Viertel vor 7.00 Uhr wieder das Rad. Wohingegen ich gestern noch das Naturreservat Store Alvaret durchquert habe, so passiere ich dieses heute nur auf dem Weg nach Borgholm. Trotz der angenehmen Seeluft ist der südöstliche Teil von Öland eher einsam und wenig fahrradfreundlich - keine Supermärkte, Hofstände oder Cafés. Umso mehr freue ich mich, als ich zufällig ein Café bzw. Süßwarenladen bzw. Spezialitätengeschäft in Gårdby finde. Von Außen unscheinbar aber von Innen vergleichbar mit dem Süßwarengeschäft von Pippi. Neben der enormen Auswahl an Kuchen ist auch der in der Wand eingelassene Kaffeehahn ein markantes Gimmick. Gut gestärkt geht es nach einer vormittäglichen Kaffee und Kuchen-Pause gut gestärkt aber leider nun fernab von der Küste nach Borgholm.

 

Die Stadt mit dem Sommersitz der schwedischen Königsfamilie ähnelt strukturell einem deutschen Ostseebad in kleinerer Form. Bevor es am nächsten Tag auf der bekannten Küstenstraße nach Böda geht, genieße ich den stadtnahen Abend bei einer Pizza und ein paar Keksen im Garten des B&B.

Die Küstenstraße von Öland

Auf knapp 35 km geht es am Folgetag auf der vorerst letzten Etappe entlang der Küstenstraße von Äleklinta bis nach Byrum. Vorerst auf asphaltierten Straßen passiere ich alte Fischerhütten und die markante "vegetationslose" Heidelandschaft. Mit erreichen der markanten Kalksteinküste schlängelt sich der nunmehr sandige Weg vorbei an alten Windmühlen, kleinen Hütten und fortwährend aktiven Steinbrüchen. Zeitweise leuchtet der kalkweiße Sandweg im Licht der grellen Mittagssonne inzwischen (verdorrten) Büschen und violetten Blumenfeldern. Egal ob mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad (alles ist erlaubt) der Kustväg ist ein absolutes Must See, wenn man hier auf Öland weilt. Speziell der nördliche Abschnitt mit den steinernen Stränden und glasklaren Wasser sowie die Kalksteinsäulen von Byrum sollte man in keinem Fall auslassen. Letztere begehe ich nur kurz am Nachmittag vor meiner Ankunft in Böda, da die Wasserreserven wortwörtlich nur noch Reserven darstellen.

Einfach Urlaub

Angekommen im überschaubaren Örtchen Böda im Norden von Öland kann ich mein Zimmer in der Herberge  direkt beziehen. Entgehen dem klassischen Gang unter die Dusche, zieht es mich allerdings vorerst an den feinen Sandstrand. Nach einem erfrischenden Sprung ins Meer und einer erstaunlich schönen, einfachen aber modernen Herberge auf dem Campingplatz Böda Gården freue ich mich auf die kommende Tage Aktivurlaub. Während ich den Folgetag hauptsächlich ruhend verbringe, so folgt schließlich am Samstag der Öland Ultra Trail.

Mit Start in Byxelkrok geht es (für mich) auf 25 km im Bogen entlang der Küste zurück nach Böda. Bei bedenklich hochsommerlichen Temperaturen halte ich die Durchführung der 50km-Distanz zwar für fragwürdig, genieße jedoch meinen Lauf durch und über Wald, Wiesen, Heide und Sandstrände umso mehr. Im ruhigen Tempo geht es bei brennender Sonne vorerst durch die schattenlose Heide nördlich von Byxelkrok und fortan fast ausschließlich auf Singletrails entlang der Ostküste zurück nach Böda. Jede fünf Kilometer gibt es Stände mit Wasser und elektrolythaltigen Getränken, die an diesem Tag von (keinem) Läufer ausgelassen werden. Nach etwas mehr als zwei Stunden erreiche ich das Ziel in der brennenden Mittagssonne. Im Schatten eines kleinen Busches zwischen Golfbahnen und Wohnwagen genieße ich das Zielbuffet bestehend aus Kaffee, Gifflar, Schokolade und Bananen. Schweden eben.

Bis dahin,

Kai

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