Scandic Mölndal

Nå er det jul

... igjen. Dank zwei unternehmensinternen freien Tagen endet meine letzte Arbeitswoche bereits kurz nachdem sie begonnen hat - am Montag. Bis Heiligabend erwartet mich (trotz Corona) ein abwechslungsreiches Programm gemeinschaftlicher und eigenständiger Aktivitäten.  Nachdem ich vor vier Jahren bereits den norwegischen Lille Julaften kennengelernt habe, bin ich dieses Jahr zum schwedischen Uppesittekväll bei meiner Gastfamilie eingeladen.

Festlicher Weihnachtsbeginn

Weniger abwechslungsreiche als meine Weihnachtsaktivitäten ist das anhaltend mild-regnerische Wetter im südschwedischen Göteborg. Grau in Grau und kaum Besserung in Sicht. Somit schwindet auch im Laufe des Montags meine Hoffnung am Abend die Überlagerung von Saturn und Jupiter zu beobachten. Trotz dieser Enttäuschung geht es heute Abend für mich allerdings nicht wieder nach Hause, sondern landeinwärts nach Mölndal, um noch vor Jahresende einige Scandic-Bonuspunkte vor dem Verfall zu retten. Vom Campus in Johanneberg sind es gerade einmal fünf Kilometer zum Scandic Hotel im Stadtzentrum von Mölndal. Obendrein führte ich mein Weg bzw. Googles Weg durch mehrere kleine Waldstücke, so dass es mir nicht schwer fällt auf die Alternative Straßenbahn zu verzichten.

Bei der mehr oder weniger überstürzten Buchung am Vorabend, habe ich mir allerdings auch die Frage gestellt, ob ein freizeitlich begründeter Hotelaufenthalt wirklich angemessen ist. Offensichtlich habe ich mich dafür entschieden und faktisch bin ich einer von wenigen Gästen überhaupt. Das Scandic erinnert mich massiv an die Fährschiffe der Color Line auf der Route Kiel - Oslo. Zwei parallele Gebäudeflügel mit überstehenden Fenstern, gläsernen Fahrstühlen und einer Promenade im Erdgeschoss. Ich habe eine Außenkabine bekommen (steuerboardseitig) und werde von einer Weihnachtstüte mit Nüssen auf meinem Zimmer begrüßt. Im Laufe des Abends registriere ich mich noch für einen Saunabesuch und genieße dabei den Blick aus dem sechsten Stock über die erleuchtet Stadt.

Der Blick zurück

Voller Vorfreude auf ein weihnachtliches Frühstücksbuffett stehe ich um kurz nach 8.00 Uhr auf und gehe die Wendeltreppe zwischen den Gebäudeflügeln herunter in die Lobby. Ich werde nicht enttäuscht. Neben einer großen Auswahl an Cerealien und einem kalten Buffett mit Gemüse, Obst, Aufschnitt und Marmelade gibt es auch Pfannkuchen, Kekse und Safran-Marzipan-Zöpfe. Nachdem ich alle Variationen einmal durchprobiert habe, hole ich mir um kurz vor 9.00 Uhr noch einen letzten Kaffee und ein paar Kekse, bevor die Buffetnische hinter einem großen Vorhang verschwindet. Ich denke kurz an meine eigene Zeit als Kellner im Scandic Hotel Hamburg Emporio zurück, wo ich im Sommer 2017 für etwas mehr als zwei Monate gearbeitet habe. Die spärliche Besetzung des Restaurants heute ist aber nicht zu vergleichen mit den damaligen Wochenenden und hunderten Gästen gleichzeitig.

Für den restlichen Tag schlägt mir meine ToDo-Liste ein buntes Programm von Aktivitäten vor. Nach Abgleich mit meiner Not-To-Do-Liste steht das Programm aus letzten Geschenkkäufen, einem Frisörbesuch und einem Spaziergang bei gutem Wetter.

Wir müssen draußen bleiben

Auf der Suche nach lokalen Bieren bin ich vor einiger Zeit auf die in Mölndal angesiedelte Brauerei Ocean aufmerksam geworden. Trotzdem diese nur wenige Straßen weiter liegt, besuche ich nun zum ersten Mal das nahegelegene Vinmonopolet. Der vielversprechende Direktverkauf der Brauerei scheint mir dabei auf Mengen ausgelegt zu sein, die mein Rucksack nicht fasst oder ich nicht bis Öckerö tragen kann. Vor dem Vinmonopolet sitzen einige Kinder auf der Bank, die scheinbar nicht mit reindurften auch wenn dies generell nicht untersagt ist. Insgesamt gleicht der Laden einer Achterbahnfahrt - draußen Drängelgitter und letztlich so dicht besetzt, dass man sich kaum rühren kann. Nach kurzer Suche finde ich das Bier und werde an der Kasse seit langem mal wieder nach meinem Ausweis gefragt. Ich fühle mich direkt sechs Jahre jünger.

Im Anschluss geht es mit dem Zug zurück nach Göteborg und ich irre einige Stunden durch die Stadt bis ich einen vertrauenswerten Frisör finde, der Zeit für mich hat. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in Norwegen rechne ich mit Allem und sehe auch Alles auf meiner Suche. Von 950 SEK bei einem Topstylist bis zu einem Werbeschild mit dem Titel: "Kurzhaarschnitt 100 SEK". Am Ende entdecke ich einen kleinen Frisörladen direkt neben meinem Stammbäcker, der mich für 360 SEK für Weihnachten herrichtet. Auch wenn ich nach langer Suche nun einen netten Frisör gefunden habe, so ging dies 2017 in Vadsø wesentlich schneller... Es gab schlichtweg nur einen.

 

Bis dahin frohe Weihnachten!

Kai

 

P.S. Lille Julaften und Heiligabend werden wohl in einem Bericht am 25. Dezember erscheinen. Das ist aber noch nicht vollends entschieden.

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