








Einen ganzen Tag haben wir nun in Århus, den wir mit einem guten Frühstück beginnen und einem langen Besuch im ARoS Kunstmuseum fortsetzen. Anschließend geht es über einen Streetfoodmarkt und das neue Hafenviertel quer durch die Stadt.
ARoS Museum
Leider ohne Bilder, aber eine kleiner Kommentar über den Besuch im ARoS darf an dieser Stelle nicht fehlen. Auf sagenhaften acht Etagen werden hier moderne Installationen gezeigt und bei einzelnen Kunstwerken zum Mitmachen angeregt. In der Regel ist man als Besucher selbst Teil des Kunstwerkes - entweder als stiller Beobachter oder neben einem 4,5 Meter großen "hyper-realistic" Jungen. In machen Fällen ist man sogar selber das Kunstwerk, wenn man dank der modernen Technik zur Collage wird.
Auch für die reinen Kunstliebhaber (unter uns), finden sich Ausstellungsräume mit Malereien von verschieden skandinavischen Künstlern. Auch Bilder von Casper David Friedrich oder Paul Klee lassen sich hier finden, aber vorsichtig; vielleicht ist es ja doch nur ein Beltracci?! An dieser Stelle möchte ich niemanden etwas unterstellen, aber bei dieser Form der Kunst spielt bei mir immer etwas Skepsis mit. Einerseits ist das Talent von einem Picasso ohne jegliche Einwendung zu bewundern, aber es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass er Zeit seines Lebens mehr als 50.000 Werke wortwörtlich auf laufe Band "produziert" hat. Das entspräche in etwas sieben Bildern in vier Tagen über 80 Jahre lang.
Da widme ich meine Zeit lieber unbekannten Künstlern, die mit einem oder mehreren Installationen oder auch Bildern einen viel nachhaltigeren Eindruck auf mich haben, als reine Malereien.
Burrito, Crêpe und Rhabarber
Nach drei Stunden ist aber auch einer der schönsten und abwechslungsreichsten Museumsbesuche vorüber und mittlerweile 13.00 Uhr. Für den heutigen Tag steht bis jetzt noch ein Besuch auf dem neu-enstandenen Streetfood-Markt und im neuen Hafenviertel Øen auf der Liste. Zuerst geht es auf den Markt, der seit einigen Monaten in einem alten Busdepot am Hauptbahnhof untergebracht ist. Dabei war die Wahl dieser Location absolut perfekt. Der Charme der alten und etwas schmuddeligen Halle ergänzt sich ohne jede Einschränkungen mit den zahlreichen kleinen Verkaufsständen in Containern oder Wohnwagen. Zudem ist auch das Angebot umwerfend, wobei man sieht, dass hier ein klares Konzept vorliegt. Auf das übliche 0815-Fastfood wurde in großen Teilen verzichtet oder es wurde neu interpretiert. Des Weiteren finden sich Esskulturen aus der gesamten Welt, die authentisch von Einheimischen präsentiert werden.
Dies stelle ich fest, als ich meinen Burrito, bei einer echten Mexikanerin bestelle. Bevor ich mich allerdings für den Burrito entscheiden konnte, warne zwei Runden nötig, um das Angebot zu sichten und um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Im Anschluss an den Burrito gibt es noch ein Crêpe - avec du beurre et du sucre. An einen echten bretonischen Crêpe, kommt es noch nicht heran, aber durch die salzige Butter und den französischen Verkäufer hebt es sich auf jeden Fall von einem normalen Snack-Crêpe ab. Den Abschluss macht schließlich eine Rhabarber-Schorle - aus Deutschland - und rundet die kulinarische Weltreise zufriedenstellend ab.
Øen - Leben im 21. Jahrhundert
Voll gesättigt geht es auf einen Stadtspaziergang in das neue Hafenviertel von Århus, wo neben zahlreichen Wohnungen, auch Bereiche für Natur und Erholung gelassen wurden. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einfache Parks, Grünflächen oder ähnliches, sondern um Gemeinschaftsareale. Das Zentrum ist hier eine Kuppel, im Gewächshaus-Stil, die unter anderem eine Bar und zahlreiche verwinkelte und teils verwachsene Sitzmöglichkeiten bietet. Um die Kuppel herum finden sich zahlreiche Euro-Paletten, auf denen alle möglichen Formen von Obst, Gemüse und Kräutern gezüchtet werden.
Von Authentizität und Globalisierung
Neben dieser sehr abwechslungsreichen Sehenswürdigkeit findet sich gleich in der Nähe auch Dänemark's beliebtester Imbiss: Hafners Perle. Da wir allerdings nachhaltig gesättigt sind, sparen wir uns den Besuch. Von außen muss ich allerdings sagen, dass der "Imbiss" mehr einem modernen Restaurant im amerikanischen Stil gleicht, als einem dänischen Hafenimbiss. An Authentizität hat er somit verloren , aber wenn das Essen schmeckt, ist ja alles in Ordnung.
Nach einem langen Spaziergang durch die teilweise sehr eintönigen Wohngegenden und vorbei Hafen Fährterminal geht e zurück zum Hotel. Am späteren Abend geht es noch einmal durch die sehr ruhige Innenstadt in eine einheimische Pizzeria. Das Essen - Pizza selbstverständlich - ist in Ordnung, aber auch hier vermisse ich etwas die Authentizität, die durch modernen Stil in From von Betontischen und globalen Lifestyle ersetzt wurde. Auch das ist Globalisierung neue Kulturen integrieren sich in die Gesellschaft, vermischen sich mit den Vorhandenen und neue Kulturen entstehen. So wird aus dem typischen Italiener ein eher globalieserter Wirt der auf seinem MacBook nachsieht, ob ein Tisch frei ist.
Dinge, Tatsachen und Kulturen verändern sich und wenn wir uns nicht ebenfalls weiterentwickeln und offen für neue Kulturen sind, wird es uns später schwer fallen, die eigene Kultur akzeptieren und sich zu integrieren.
Bis dahin
Kai
[…] auch europäische Kulturhauptstadt 2017. Ich bin also schon sehr gespannt, was uns da erwartet. Der Bericht eines gutes Freundes lässt jedenfalls auf eine tolle Zeit hoffen! Nachdem wir in Århus drei […]
Nice blog that you’ve got, like it alot!