



Das Frühstück ist grandios, keine Frage, aber es schüttet wie aus Eimern und für den gesamten Tag ist auch keine Besserung in Sicht.
Hofladen als Rettung
Es könnte eigentlich so schön sein: es gibt frisches Brot, Honig und Ostsalat. Zahlreiche norwegische Familien füllen den gemütlichen Frühstücksraum, die am Vortag das Djursland (ein Freizeitpark in der Nähe) besucht haben. Beim Blick nach draußen schwindet allerdings die Motivation, neben meiner Erkältung, merklich - es regnet und zwar nicht wenig. So esse ich noch ein Honigbrot und eine Schüssel Obstsalat mehr und lausche den Gesprächen der norwegische Familien.
Letztlich machen wir uns um 11.00 Uhr auf den Weg über den Fährhafen Greenå nach Ebeltoft weiter südlich. Es regnet auf der rund 50 Kilometer lange Strecke fast durchgehend und zum Ende hin ohne jegliche Hemmung. Kurz hinter Greenå finden wir rein zufällig einen, für dänische Verhältnisse, großen Bauernhofhof mit Hofcafé und Direktvermarktung. Vom Regen durchgeweicht kommt uns dieser Zeichenhaft kurz vor der Hälfte der Strecke wie gerufen. Es gibt ofenfrische Brötchen mit Erdbeermarmelade, Muffins und Kekse. Klugerweise entscheiden wir uns zusätzlich das soeben probierte Pesto inklusive Nudeln für den heutigen Abend in der Jugendherberge mitzunehmen. Nachdem wir ein wenig getrocknet und gestärkt sind, wird es Zeit die restlichen 30 Kilometer in Angriff zu nehmen. Bei andauernden Regenschauern bleibt die Kamera in der Tasche und fahren bis auf wenige Pausen bis Ebeltoft durch. Kurz vor der Stadt stellen wir uns noch einmal für eine halbe Stunde unter und hoffen, dass der Regen weniger wird. Nur minimal und wenn nur von kurzer Dauer.
Wie lange geht positiv?
Letztlich ergeben wir uns kurz vor Ebeltoft dem Regen und folgen der Karte in Richtung Herberge, die allerdings nicht annähernd dort liegt, wo es die Karte anzeigt. Anstatt im Stadtzentrum am Hafen liegt sie außerhalb der Stadt auf der höchsten Punkt in Ebeltoft.
Meine norwegische positive und gelassene Lebenseinstellung hält auch unter osclehn Umstände nicht mehr durch. Aber wenn man zwei Tage bei Regen Fahrrad fährt, gibt es faktisch nichts mehr schön zu reden - das ist einfach ätzend. Fakt. Den restlichen Abend verbringen wir oberhalb von Ebeltoft, machen Abendbrot und zappen durch die skandinavischen Fernsehsender.