








Am frühen Vormittag erreiche ich die finnische Hauptstadt Helsinki, wobei mir auf meiner Skandinavien-Hauptstadt-Checkliste jetzt nur noch Reykjavik und Tórshavn fehlen. Vorerst begnüge ich mich allerdings an meinem heutigen letzten, ganzen Tag mit Helsinki.
Kompromisse bei der Planung
Während der Planung und auch jetzt wäre mir eigentlich eine Nacht weniger auf den Åland Inseln lieber gewesen und dafür eine mehr in Helsinki. Allerdings waren die Fährpreise als auch die Übernachtungsmöglichkeiten bei dieser Kombination nicht vereinbar. Somit bleibt mir nur ein halber Tag, der sich für Helsinki aber als viel zu wenig herausstellt.
Unabhängig davon beginnt der Tag natürlich an Bord der "M/S Gabriella" mit einem fantastischen Frühstücksbuffet. Dabei habe ich selten so einen Ansturm auf ein Buffet gesehen, was wohl einerseits an der beginnenden Hochsaison liegt und andererseits an dem langen Himmelfahrtswochenende. Das komplette Restaurant am Bug des Schiffes ist voll und sämtliche Tische sind besetzt. An meinem Tisch sitzt unter anderem ein Familie der schwedischen Minderheit in Finnland, die über das lange Wochenende für ein Turnwettkampf nach Mariehamn gereist ist. Interessanterweise kann ich dabei das finnische Schwedisch besser verstehen, als schwedisches Schwedisch, um es einmal so auszurücken.
Vokalchaos im Reiseverlauf
Nach einem sehenswerten Einlaufen in Helsinki und der dabei passierten Enge zwischen Suomenlinna und Vallisaari, legen wir pünktlich um 10.10 Uhr am Katajanokan Terminaali an. Für die Nacht habe ich ein Zimmer in der Jugendherberge auf der ehemaligen Festungsanlage und Insel Suomenlinna gebucht. Somit geht es vom Terminal mit der Straßenbahn und einem 9€-Tagesticket für Bus, Bahn und Schiff vorerst nach Ritarihuone und danach weiter mit der Fähre von Kauppatori nach Suomenlinna. Es herrscht ein regelrechter Vokalüberfluss in meinem Kopf und ich schaffe es nicht einmal für wenige Sekunden, die mir so fremden Namen zu erinnern. Ritarihuone, Atari..., Ariuone - wie war das doch gleich?
Angekommen auf der Museumsinsel überzeugt der erste Eindruck absolut. Es gibt viele alte Häuser, Bunkeranlagen, die üblichen Festungsanlagen und vieles mehr zu besichtigen. Allein hier könnte man einen ganzen Tag verbringen und müsste ich nichts doppelt anschauen, da das Areal sich über mehrere Inseln erstreckt. Suomenlinna oder auch Sveaborg wurde damals unter schwedischer Besatzung von den Schweden als Verteidigungsanlage errichtet und ist heute sogar UNESCO-WEltkulturerbe.
Fingerspitzengefühl in Suomenlinna
Vorerst zieht es mich allerdings wieder für einen Stadtrundgang auf das Festland. In üblichen Manier schlendere ich spontan mal links, mal rechts durch die Innenstadt. Dabei komme ich am Hauptbahnhof dem strahlend-weißen Dom und einigen weiteren historischen Gebäuden vorbei. Man merkt durchaus, dass sich in der Architektur gewisse osteuropäische Einflüsse widerspiegeln.
Gegen 16.00 Uhr geht es dann mit der Fähre zurück auf die Insel, damit ich um 17.30 Uhr das Passieren der Fähren beobachten kann. Dabei verschätze ich mich bei der Größe der Anlage doch ein wenig, da ich letztlich 20 Minuten unterwegs bin, bis ich die äußerste Stelle im Süd-Osten der Insel, kurz vor der Silja Line nach Stockholm, erreiche. Die schmalste Stelle in der Enge würde ich auf gute 80 Meter schätzen, was letzen Endes gar nichts ist, wenn die großen Fähren sie mit rund 13 Knoten passieren. Somit beobachte ich als einer von vielen diese spektakuläre Manöver.
An meinem letzten Abend genieße ich noch einmal die Ruhe auf der verlassenen Festungsanlage am Abend und genieße zwei ausgesprochen gute Blaubeertaschen mit dem wunderbaren Namen "Mustikkapiirakka".
Kai