





Nach zwei ausnahmslos grandiosen Tagen, werde ich heute ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgesetzt - es kann ja nicht immer alles schön und perfekt sein.
Mit dem Hollandrad über die Åland Inseln
An meinem dritten Tag auf den Åland Inseln habe ich mich für eine Fahrradtour entschieden, um das weitere Umland genauer zu erkunden. Grundsätzlich sind die Åland Inseln auch ausgesprochen bleibt unter Fahrradtouristen, da sie ersten flach sind und mit kleinen Inseln, Wäldern und zahlreichen Cafés und Naturparks sehr viel Abwechslung bieten. Da meine Unterkunft auch Fahrräder verlieht, bleibt mir der Weg in die Innenstadt erspart und ich kann direkt losfahren.
Für 10,- € kann ich nun den ganzen Tag die Åland Inseln erkunden. Als ich nach einigen Metern bei einem kleinen Berg zum anhalten gezwungen werde, weil die Gangschaltung nicht runter schaltet, beginnt der Tag bereits etwas unrund. Allerdings klemmt die Gangschaltung des alten Hollandrades mit niedrigen Einstieg gar nicht - sie hat lediglich drei Gänge.
Järsö, Mariehamn, Lemland
Am Vormittag radle ich in aller Ruhe, weil mehr das Fahrrad ohnehin nicht zulässt, über Brücken und Dämme von Insel zu Insel. Nach einigen Fotostops komme ich in Järsö an, wo die Straße leider endet und mich zum Umdrehen zwingt. Somit geht es für mich zurück durch die schöne Natur im hellen Grün. Erst dabei stelle ich fest, dass ich auf dem Hinweg die ganze Zeit Rückenwind gehabt habe und ich nun den immer noch starken Nordwind gegen mich habe.
Im kleinen Örtchen Nåtö halte ich dann noch einmal für längere Zeit an und spaziere auf gut ausgeschilderten Trampelpfaden durch das Naturschutzgebiet. Als ich wieder auf dem Fahrrad sitze, ist es gerade Nachmittag geworden und so entschließe ich mich mit dem Fahrrad über Mariehamn nach Lemland zu fahren. Dort kann man schließlich im bewaldeten Gebiet eine Runde drehen und etwas Picknicken. Allerdings muss ich einige Kilometer nach Mariehamn gezwungenermaßen den Rückweg antreten. Bei einem kräftigen Tritt in die Pedale, um einen kleinen Anstieg zu bewältigen verzieht sich die nicht gänzlich festmontierte Hinterachse des Rades, so dass das Hinterrad nun schief zur Fahrtrichtung am Rahmen schubbert. Somit schiebe ich das Fahrrad mit blockierenden Hinterreifen anderthalb Stunden zurück zur Unterkunft, wo ich schließlich ein Neues ausgehändigt bekomme.
Never change a running system
Da mir erstmal die Lust auf's Fahrradfahren vergangen ist, genieß ich den weitern Nachmittag in der Sonne und gehe etwas später eine Runde im Kiefernwald laufen. Am Abend geht es dann mit dem "neuen" Rad in die Stadt. Trotzdem ich nur noch vorsichtig Gas gebe, verschiebt und neigt sich der Sattel je nach Belastung ruckartig. In den letzten beiden Tagen war ich zwei Mal Pizza essen und habe dabei für rund 10,- € zwei tolle Mahlzeiten bekommen. Allerdings muss man ja ein wenig Abwechslung in der Ernährung wahren, auch wenn man im Urlaub ist. Deswegen entscheide ich mich spontan für ein Picknick am Meer.
Im örtlichen Supermarkt entdecke ich im Kühlregal Hummus, was mir auf der Fähre sehr zu gesagt hat und somit ohne Bedenken im Einkaufskorb landet. Zudem gibt es einen kleinen Salat aus der Salatbar, ein kleines Brot und ein paar Kekse zum Nachtisch. einige Minuten später finde ich einen vermeintlich ruhigen Platz in der Sonne. Der Abend endet damit, dass ich mich unwissend an die Spaziergänger-Autobahn in Mariehamn gesetzt habe, das Hummus abscheulich nach Tiefkühlschrank schmeckt und das Brot einen geringeren Feuchtigkeitsgehalt als Knäckebrot hat.
Ich futtere aus Frust meine Kekse in der Sonne und mache mich auf den Rückweg.
Kai
Hallo Kai,
ein Fahrrad mit drei Gängen und dann auch noch ein lockeres Hinterrad. Da hast Du ja mal richtig Pech gehabt. Vielleicht stammt das Material noch aus der Zeit als Ferien auf Saltkrokan gedreht wurde. Die Landschaft hat aber wohl etwas entschädigt.
Hei!
Jo auf alle Fälle. Drei Gänge sind heutzutage auch echt unterdurchschnittlich wenig. Da wird es bei Gegenwind und Anstiegen schon wirklich schwierig. Wenn sich dann bei etwas mehr Druck auf den Pedalen, auch noch die Achse verschiebt, kann man wohl wirklich von Schrott sprechen.
Naja nächstes Mal leihe ich dann doch lieber in der Stadt ein Rad, da waren die Fahrräder wesentlich besser.
Liebe Grüße
Kai