





Frühstück's Apokalypse
Als mein Wecker um kurz vor 6.00 Uhr klingelt, liegen wir bereits in Mariehamn im Hafen, wo wir nach einem knapp zweistündigen Aufenthalt wieder in Richtung Stockholm ablegen werden. Die Nacht war erstaunlich ruhig, absolut kein Wellengang und sehr gemütlich. Bis zum Frühstück um 7.30 Uhr bleibt mir, nach einer erfrischenden Dusche, noch etwas mehr als eine Stunde, um ein paar Bilder vom Schiff zum machen. Wie erwartet ist noch kein Renter unterwegs und so habe ich das gesamte schiff für mich und genieße den warmen Sommermorgen an Deck.
Kurz vor dem Einlass zum Buffet haben sich die Massen vor den Türen platziert, um als erster beim warmen Rührei zu sein und die schönsten sauren Gürkchen für das Brötchen zu finden. Während das eigentlichen Buffets herrscht absolutes Chaos, da es ausgesprochen voll ist. Zudem ist das Buffet sehr ungünstig aufgeteilt. Die Brötchen und Brote wurden vom großen Buffet ausgegliedert. So muss man erst zum Buffet einen Teller holen, wieder zurück zu den Brötchen und wieder zurück um sich etwas Butter und Belag aufzufüllen. Ansonsten bietet das Buffet alles, was man sich zum Frühstück wünschen kann - Müsli, Joghurt, Früchte und süße Backwaren sowie warme Speisen und eine große Auswahl an Brot, Brötchen und Aufschnitt. Was (mir) allerdings wirklich fehlt ist süßer Belag, den es faktisch wirklich nicht gibt. So zweckentfremde ich schließlich die Marmelade zu den Pfannkuchen und den Honig zum Tee als Belag für meine Brötchen.
Söderöra und Norröra
Den restlichen Vor- und Nachmittag auf See nutze ich, um etwas in der Sonne zu entspannen, Musik zu hören und meinen Rucksack umzupacken. Kurz bevor wir in der Nähe von Furusund eine enge Stelle zwischen den Schären passieren, steht allerdings ein absoluter Pflichttermin auf dem Programm. Wir passieren die zwei kleinen Inseln Söderöra und Norröra. Was macht diese Inseln so besonders?
Einer meiner absoluten Lieblingsfilme in meiner frühen Kindheit war "Ferien auf Saltkråkan" und bei den beiden Inseln handelt es sich um die Drehorte bzw. die Drehinseln. Leider kann man von dieser Seite so gut wie nichts erkennen, da die gesamte Nordseite mit Wald bedeckt ist, aber es fühlt sich trotzdem schön an. Vielleicht kommt man hier ja noch einmal ohne Fähre vorbei, so dass man einen Ausflug auf die Insel machen kann. Im Nachhinein fällt mir bei einer kleinen Recherche auf, wie alt die Filme sind und damals bereits waren.
Zurück nach Mariehamn
Nachdem ich überraschenderweise mit Birka einen Zwischenstop in Mariehamn eingelegt habe, geht es kurz nach meiner Ankunft in Stockholm mit der nächsten Fähre direkt wieder nach Mariehamn zurück. Dieses Mal allerdings mit Viking Line, deren Anleger (glücklicherweise) in unmittelbarer Nähe zum Birka-Terminal liegt. Die "M/S Cinderella" verkehrt ausschließlich auf der Strecke zwischen Stockholm und Mariehamn und fährt somit als unmittelbare Konkurrenz zu Birka.
Die Fähre der Viking Line ist allerdings wesentlich älteren Baujahres und besitzt zudem zwei Autodecks. Ich habe für die Überfahrt eine einfache 2-Bett-Innenkabine gebucht. Hinter dem Namen Piccolo versteckt sich eine wortwörtlich kleine aber feine Kabine auf Deck 2 unter dem Autodeck und der Wasserlinie. Nach einem ausgiebigen Schiffspaziergang beobachte ich das Ablegen und genieße am späteren Abend das Buffet, welches ich mir im Voraus genehmigt habe. Dabei ist das Buffetangebot erstaunlich übersichtlich und noch kleiner als das von DFDS Seaways. Allerdings ist die Auswahl und Qualität überraschend und grandios. Es gibt Humus, Sushi, geröstete Rotebeetescheiben, Bulgursalat, Spinatspätzle mit frischen Tomaten und Parmesanscheiben und zum Nachtisch diverse Kuchen-Kreationen. Übliche 0815-Angebote wie bunter Salat, Nudelauflauf oder Pudding finden sich gar nicht erst auf diesem außergewöhnlichen Buffet. Da obendrein Getränke inklusive sind gönne ich mir zu diesem Festmahl ein Glas Weißwein.
Bis dahin
Kai
Moin Moin Kai,
die beschriebene Auswahl am Buffet, mit Sushi, Humus , Rotebeete…, Bulgursalat etc., …..einmalig, was geht da “ab“!!! Als ich das las und anschließend inspiriert zum Kühlschrank stolperte, stellte ich fest, dass ich gegen Dein Viking Line Buffet kulinarisch verlieren nur kann. Beste Grüße vom Reste-Essen@Balkon.
Anja, ebenfalls wesentlich älteres Baujahr (aus der Zeit mit 3 Familien-Fernsehprogrammen, als “Ferien auf Saltkrakan“ das Neueste und von Allen geliked war.)
Moin Anja,
ja das war mal wirklich einmalig. Zwar nicht skandinavisch aber lecker. Auch wenn ich nicht so der Sushi-Fan bin, war der Rest mehr als in Ordnung! 🙂
Das „Ferien auf Saltrkråkan“ echt schon ein paar Jahre alt ist, ist mir früher nie aufgefallen. Aber der Charme, die schwedische Gemütlichkeit sind wirklich einmalig.
Liebe Grüße
Kai