Heute vor 196 Tagen
20. Geburtstag
20. Geburtstag Nun ist es also soweit. Ich werde 20 Jahre alt und das während meines Auslandsjahrs in Norwegen. Den Wunsch nach Norwegen zu gehen, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, gar bei Ihnen zu wohnen habe ich bereits seit langer Zeit. Als ich vor mehr als einem Jahr mit den ersten Austauschorganisationen hin und her geschrieben habe, begann der Wunsch und die Idee immer mehr Gestalt anzunehmen. Auch wenn dieser Weg letztlich erfolglos ausgeschieden ist, so habe ich trotzdem eine no ...
Der unerwähnte Hintergrund
So viel Zeit - man mag es kaum glauben - ist seit meinem 20. Geburtstag schon verstrichen. Natürlich habe ich den Tag aber noch gut in Erinnerung. Nicht zuletzt, und das kann ich an dieser Stelle offen und ohne Vorwürfe sagen, weil meine Gastfamilie erst einmal meinen Geburtstag vergessen hatte - trotzdem wir darüber gesprochen hatten. Aber auch solchen Situation kann man in einem Auslandsjahr begegnen, wo man sich vorerst nicht sicher ist, was man machen soll. Den Geburtstag völlig verschweigen könnte im Nachhinein zu sehr unangenehmen Situationen für beide Seiten führen. Andererseits möchte man aber auch nicht vorwerfend und überheblich sein.
Niemals Verschweigen!
Ich ließ den Vormittag einfach weiterlaufen nach dem ich gemerkt habe, dass nach der gestrigen Rückkehr aus dem Urlaub ohnehin viel zu tun ist. Nachdem ich alles soweit erledigt hatte und die Kinder am Nachmittag wieder zu Hause waren, wurde es Zeit zum Mittag essen. Beim täglichen Erzählen von dem "schönsten Erlebnis" nutze ich die Gelegenheit, meine Gastfamilie darauf aufmerksam zu machen. Auch wenn es etwas Überwindung bedarf und es in erster Linie mir und dann ihnen unangenehm war, blieb mir nichts anderes übrig. Die so wenig vorwurfsvolle wie mögliche Aussage: "Ich habe mich über meine Geburtstagspost gefreut" hat natürlich das Mittagessen gesprengt.
Im Nachhinein wurde es dann bei einer grandiosen Philadelphia-Torte, Tischfeuerwerk, Geschenken, norwegischen Liedern und Geburtstagsbräuchen, Spielen, Süßigkeiten und einem netten Beisammensein sehr gemütlich.
Abschließend und rückblickend kann ich nur anmerken, dass man in seinem Auslandsjahr auch solchen Situationen begegnen kann. Dabei hilft es nichts zu schweigen, selbst wenn die Wahrheit unbequem ist. Im Nachhinein können beide Seiten darüber lachen, sofern man selber nicht allzu verbissen ist. Ohnehin bin ich auch der Typ Mensch, der schnell einmal einen Geburtstag vergisst oder sich im Datum irrt. Somit kann und möchte ich meiner lieben, norwegischen Familie gar keinen Vorwurf machen. Sei also ehrlich, offen und entspannt in solchen Situationen, wenn du ihnen begegnest.
Liebe Grüße
Kai







