












Vorwort zum Verständnis
Nachdem ich den Sonntag in Lillehammer fast ausschließlich zum Training im Skistadion verbracht habe, befinde ich mich nun in der Vestfold; genau genommen Sandefjord. Am Montagmorgen habe ich meine Tante am Flughafen in Gardermoen abgeholt, die mich für ein paar Tage hier oben besucht. Gemeinsam haben wir im Voraus eine kleine Ferienwohnung am südlichen Ende des Oslofjords, in Sandefjord, gebucht, wo wir nun rund vier Tage verbringen werden. Der folgende Artikel entstand am zweiten Tag, als wir mit dem Auto das Umland von Sandefjord erkundet haben.
Stabkirche mit Wolfsgeheul
An diesem regnerischen Vormittag genießen wir etwas die Ruhe in unserer Ferienwohnung am Häfners und hoffen erst einmal auf besseres Wetter. Gegen Mittag entscheiden machen wir uns schließlich auf den Weg zu unserem Tagesziel der Stabkirche in Høyjord. Von Sandefjord dauert die Fahrt mit dem Auto über die Autobahn und die kurvigen Landstraßen rund 45 Minuten. Angekommen in Høyjord, wo die Reste vom letzten Schneefall noch klar zu erkennen sind, müssen wir feststellen, dass die Kirche leider verschlossen ist. Trotzdem genießen wir die Zeit in der Einsamkeit, machen ein paar Fotos von Außen und genießen den intensiven Holzgeruch der Kirche. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, entscheiden wir uns der kleinen Straße in Richtung Fjell zu folgen. Da das Wetter allerdings sehr wechselhaft ist und auch kein weiters Highlight hinter der nächsten Kurve kommt, drehen wir nach ein paar hundert Metern wieder um.
Historische Enttäuschung
Auf dem Rückweg entscheiden wir uns spontan, nicht direkt nach Sandefjord zurückzufahren, sondern einen kleinen Bogen über Tønsberg zu machen. Bei einer kurzzeitigen Recherche im Reiseführer habe ich gestern festgestellt, dass Tønsberg die älteste Stadt Norwegens ist. So folgen wir dem Straßen-Chaos in Tønsberg und landen schließlich am Slottsfjell. Bei dem folgenden Spaziergang und dem Ausblick vom Slottsfjell mit seinem historischen Aussichtsturm, erwartet uns allerdings eher ein durchschnittliches Städtchen. Hier und da entdeckt man Anzeichen auf historische Relikte, wie zum Beispiel der ehemalige Schlossberg mit dem Turm und ein paar bunte Kontore am Hafen. Ansonsten dominiert Industrie-Charme gemischt mit einfachen Häusern und Werftgelände.
Das Parkticket, was für zehn Kronen 20 Minuten gültig ist, nutzen wir nicht einmal ganz aus und machen uns auf den Rückweg nach Sandefjord.
Vintage statt Kitsch
Nach dieser abschließenden Enttäuschung machen wir uns am späteren Nachmittag auf die Suche nach einem Café in der Innenstadt, wo wir bei einer norwegischen Waffel und einem Kaffee den Nachmittag genießen können. Im Ortsführer von Sandefjord hat die älteste Konditorei im Ort unsere Aufmerksamkeit erworben. Als wir um kurz nach vier das altehrwürdige Gemäuer mit seiner spartanische Einrichtung erreichen, sind die Türen allerdings schon verschlossen.
So machen wir uns auf die Suche nach einer Alternative und finden 6-er im Lotto. Ein paar Straßen weiter entdecken wir ein kleines Vintage-Café - urgemütlich, fantastischer Möhrenkuchen, nette Bedienung und ein Ort zum Wohlfühlen. An dieser Stelle empfiehlt es sich eher die bilder anzugucken, anstatt zu beschrieben. Wer also eines Tages in Sandefjord ist, sollte sich das Vintagcafé in der Innenstadt nicht entgehen lassen. Für den hungrigen Besucher gibt es auch Frühstück, selbstgemachte Suppen, Salatvariationen mit Hummusbroten, usw.
Bis dahin
Kai