







Mit dem Zug durch Südnorwegen
An diesem, letzten Urlaubstag passiert grundsätzlich nicht viel. So beginne ich den heutigen Tag erneut mit einem obstreichen Frühstück auf der Color Line. Dieses Mal ist das Restaurant allerdings wesentlich voller, was höchstwahrscheinlich mit dem Winter-Ferienstart in Mecklenburg-Vorpommern zusammen hängt. Mit meinem Teller voller Ananas sitze ich zwischen zahlreichen Kindern, die sich auf ihren Skiurlaub freuen und mich an mich selbst vor ein paar Jahren erinnern.
Das Anlegen verbringe ich wieder auf dem unteren, seitlichen Deck. An diesem Morgen allerdings bereits mit meinem gesamten Gepäck, da mir nur 75 Minuten bleiben, bis mein Zug Oslo in Richtung Stavanger verlässt. Somit gilt es also jede Sekunde zu nutzen und nicht im Deboarding-Chaos stecken zu bleiben. Letztlich erreiche ich den Osloer Hauptbahnhof kurz vor der Bereitstellung meines Zuges um 11.00 Uhr und kann somit direkt einsteigen.
Fensterblick mit Möhrchen
Für die acht-stündige Fahrt mit einem großen Bogen durch Südnorwegen habe ich noch ein paar Knäckebrotsnacks mit. Vorerst bin ich aber noch vom ausgiebigen Frühstück mehr als gesättigt. Der erste Schock ist allerdings, dass das WLAN nicht funktioniert. Es ist zwar da, aber der Log In-Prozess bricht immer ab. So bin ich gezwungen aus dem Fenster zu sehen, was natürlich bei Bahnfahrten eine sehr schöne Beschäftigung ist. Nach einiger Zeit widme ich mich schließlich der Verbesserung meiner Norwegischkenntnisse bis der Zug Kristiansand erreicht und dort nach einem kurzen Aufenthalt in anderer Richtung nach Stavanger weiterfährt.
Kurz nach der Abfahrt in Kristiansand statte ich dem Bordbistro einen Besuch ab und gönne mir eine Packung mit Snack-Möhrchen und einen Tee. So etwas würde man im Bordbistro eines ICE's wohl vergeblich suchen, aber das ist halt Norwegen. Ebenso vergeblich sucht man hier Apfel-, Käse-, Schoko- oder Kirschkuchen, das ist nunmal typisch deutsch. Auch wenn ich dazu an diesem Nachmittag nicht nein gesagt hätte. Gut zu wissen, dass noch ein Teil von mir deutsch geblieben ist. So genieße ich die restliche Fahrt durch das verschneite Süd-Norwegen bevor der Zug am Abend in das schneelose und bereits dunkle Stavanger einrollt.
MasterCard vs. Norwegen
Da ich blöderweise im Zug sieben Kronen "zu viel" ausgegeben habe, reicht das restliche Kleingeld nicht mehr für den Bus von Tau nach Jørpeland. Somit endet die Reise wie sie begonnen hat: auf der Suche nach Kleingeld. Kurzum versuche ich es bei Narvesen und Coop, den letzten beiden Optionen in der Nähe, die aber meine MasterCard als Zahlungsmittel nicht akzeptieren. So gehe ich ohne ausreichend Busgeld auf die Fähre nach Tau, wo ich meine letzte Chance im Bordkiosk sehe - er hat bereits geschlossen. Allerdings gibt mir der Ticketverkäufer schließlich 30 Kronen heraus, die ich zusätzlich zu meinem Fähr-Ticket mit der Karte begleiche. Geschafft!
Bis zum nächsten Urlaub in zweieinhalb Wochen, wo ich Jørpeland letztendlich "für immer" verlassen werde.
Kai