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Hubschrauber über der Color Line

Das Ablegen in Kiel von Deck 6.
Das Werftgelände in Kiel liegt an diesem Nachmittag immer noch im dichten Nebel.
Die "Sailing Yacht A" bzw. kurz "SY A" befindet sich kurz vor der Übergabe an ihren Kapitän.
Das ist Heimat - eine Apfeltasche von der Bäckerei Pein aus dem Heimatort.
Am frühen Abend ist das Deck nahezu leergefegt. Allerdings auch zum Teil abgesperrt.
Der Grund für die Absperrung ist ein Hubschraubereinsatz, als wir uns auf Höhe Langeland befinden.
Ich habe mir nie Gedanken über den Hubschrauberlandeplatz gemacht, aber der eigentliche "Platz" dient anscheinend nur zum Anvisieren, da er nur über dem "H" fliegt/schwebt.

Nebliger Morgen in Kiel

Bis zur Ankunft verläuft der Morgen relativ unspektakulär bzw. wie immer: Aufstehen, Duschen und im Grand Buffett frühstücken gehen. Beim heutigen Frühstück überrascht mich die gute Qualität der Wassermelonen und der Ananas, was ich zu dieser Jahreszeit eher nicht erwartet habe. Allerdings ist die Auswahl an Joghurt und Müsli eher begrenzt und so greife ich einige weitere Male zur Ananas. Nach ca. einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg in die Kabine und anschließend weiter an Deck. Dort angekommen stellen wir allerdings fest, dass wir aufgrund des dichten Nebels nicht einmal das Land sehen können. Dabei ist es bereits 9.30 Uhr und wir sollten uns mitten in der Kieler Förde befinden.

Kurz vor dem Anlegen lichtet sich schließlich der Nebel ein wenig, so dass der Blick auf Kiel's Innenstadt und den Norwegenkai frei wird.

Vier Stunden Deutschland

Im Color Line-Terminal erwartet mich bereits meine Mutter. Nach fast sieben Monaten ist es ganz schön, sich mal wieder "echt" zu sehen, anstatt digital über Skype. So verbringen wir die paar Stunden in Kiel, trinken Kaffee und klären letzte Details für den anstehenden Skiurlaub in vier Wochen. Nebenbei ist mein geplantes Studium natürlich noch ein Thema - Übersetzung der Zeugnisse, Versicherung, Kindergeld usw. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit und so laufen wir noch etwas durch die Innenstadt auf der Suche nach einer neuen Skihose für mich. Dabei bleibt es bei der Suche und wir machen uns ohne neue Skihose auf den Weg zurück zum Terminal.

Langlauf in Pyeongchang

Das Ablegen beobachte ich dieses Mal von dem unteren seitlichen Deck, um das Anlegen mal aus einer neuen Perspektive zu beobachten. Es hat sich gelohnt - das Deck ist fast leer und man kann alles aus nächster Nähe beobachten. Der Nebel hat sich leider nicht großartig aufgelöst und so liegt bereits das Werftgelände mit der "Sailing Yacht A" im dichten Nebel. Die Yacht des russischen Milliardärs befindet sich zur Zeit kurz vor der Übergabe an den Kapitän und wird in den nächsten Tagen Kiel für immer verlassen.

Nachdem wir das Werftgelände passiert haben und alles im Nebel verschwindet, gehe ich zurück in meine Kabine und schaue mir Skilanglauf im Fernsehen an. Nach einigen Minuten stelle ich fest, dass es der Prolog für den Weltcup aus Pyeongchang in Südkorea ist. Dabei war mir durchaus bekannt, dass es schon einmal Olympische Winterspiele in Nagano (Japan) gegeben hat, aber Südkorea als Austragungsstätte für Langlaufweltcuprennen ist mir nun doch neu. Allerdings kann man sich über den Schnee nicht beschweren, der liegt dort mehrere Meter und die Strecke führt durch verschneite Tannenwälder. So könnte es fast Norwegen sein.

Hubschrauber über der Color Line

Das ist aber nicht die einzige Überraschung an diesem Abend. Als ich zufällig am Abend noch einmal an Deck gehe, stelle ich fest, dass der hintere Teil des Schiffs aufgrund eines Hubschraubereinsatzes völlig abgesperrt ist. In diesem Moment fällt mir zudem auf, dass die Color Magic ihre Fahrt auf wenige Knoten reduziert hat. Ein paar Minuten später kommt dann ein Hubschrauber der dänischen Marine. Nachdem er eine Viertelstunde über dem hinteren Deck fliegt und mehrere Menschen abgeseilt und heraufgezogen werden, lässt er sich zurückfallen. Gleich im Anschluss fliegt er mit voller Geschwindigkeit auf der Steuerbordseite an uns vorbei. Es wird wohl ein sehr dringender medizinische Notfall sein, der einen solchen Einsatz auslöst. So hoffe ich, dass alles gut geht und mache es mir an diesem Abend in meiner Kabine mit ein bisschen Knabberzeug gemütlich.

Bis morgen zum letzten Reisebericht.

Kai

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