Kai Ollenschläger

Einen Tag durch Norwegen

Zuerst wenigstens noch ein paar Innenaufnahmen von der Fjordline und meiner gemütlichen Kabine.
Im Taxfree-Shop ist dieser Nachbau der Fähre ausgestellt, der bei genug Stimmen auf Lego.Ideas als Lego-Set veröffentlicht wird. Ich würde es sofort kaufen. Hier der Link zur Abstimmung: LINK, falls jemand ebenfalls interessiert ist oder nur mehr Bilder sehen möchte.
Ein beleuchteter Flughafen ist fast noch schöner als ein beleuchteter Hafen. Wie gut, dass ich so früh unterwegs bin.
Bereits abgehoben in Richtung Bergen überfliegen wir die grün-graue Küstenlandschaft nördlich von Stavanger.
Im Landeanflug in Bergen begegnen wir der "MS Bergensfjord", die ebenfalls gerade in Bergen einläuft.
Nach dem Start in Bergen überfliegen wir die schneebedeckten "Skanden" im Landesinneren.
Überall ist gutes Wetter und keine Wolke in Sicht. Nur Trondheim (rechts) liegt unter einer dichten Nebeldecke.
Wir kreisen fast ein Stunde über Trondheim. Danach schickt uns das SAS Flight Management wieder zurück nach Bergen.
Es ist natürlich immer noch ein schöner Flug bei schönem Wetter und strahlenden Sonnenschein.
Bei der erneuten Landung in Bergen sehe ich die Fähre dann zum dritten Mal. Was für ein Zufall.
Zu guter Letzt das versöhnende Hotelbuffet im Scandic Hell in Trondheim mit Hotelsuite auf Kosten von SAS. Morgen geht es dann weiter nach Bodø.
Viel zu viel für eine Nacht. Regulär wäre es mir die 250€ auf keinen Fall wert.

Einen Tag durch Norwegen

Frühes Frühstück

Nach einer sehr angenehmen Überfahrt klingelt mein Wecker bereits um 4.45 Uhr, da die Fähre bereits planmäßig um 6.30 Uhr in Stavanger anlegt. Zudem erwartet mich nach der Fährüberfahrt ein ausgedehnter, morgendlicher Spaziergang zum Flughafen und danach ein dreistündiger Flug ins nordnorwegische Bodø. Deswegen habe ich mich trotzdem für das doch sehr frühe Frühstück entschieden. Ich bin natürlich der Einzige, der zu dieser Zeit frühstückt.

Um 6.30 Uhr legen wir schließlich pünktlich, bei -2 ° Celsius und noch anhaltender Dunkelheit an. Da ich es gestern vergessen habe nachzugucken, wie genau ich zum Flughafen komme, gehe ich ein bisschen nach Gefühl und der Straßenbeschilderung. Nach rund eineinhalb Stunden, es ist immer dunkel, komme ich am Flughafen an. Auf meinem heutigen Flug mit SAS nach Bodø lande ich einmal in Bergen zwischen, fliege mit dem gleichen Flugzeug weiter nach Trondheim und wechsle schließlich dort ein letztes Mal ins Flugzeug nach Bodø. Das ist der Plan.

Das ist die Realität

Das Einchecken in Stavanger verläuft problemlos, ich gebe meinen Rucksack auf und verbringe die restlichen zwei Stunden am Gate. Bei anfangs leichtem Nebel und später Sonnenschein genieße ich den Blick auf das Rollfeld. Um 11.00 Uhr beginnt das Boarding der kleinen und nahezu ausgebuchten B 737 der Scandinavian Airlines. Die erste 20-minütige Teilstrecke bis Bergen verläuft problemlos bei grandiosen Wetter und ebenso schönen Ausblicken auf die schneebedeckten Berge und die Fjorde unter uns. Im Landeanflug, entlang des Bergensfjord entdecke ich zufällig die „MS Bergensfjord“ von heute morgen, die soeben in Bergen einläuft.

Für den 50-minütigen Flug nach Trondheim wird noch einmal nachgetankt und so heben wir bei Sonnenschein pünktlich um 12.25 ab. Auf dieser etwas längeren Strecke spendiert SAS seinen Gästen einen Kaffee und so genieße ich den grandiosen Ausblick auf die schneebedeckten Berge unter uns. Dabei würde ich mir fast wünschen, dass dieser Flug niemals zu Ende geht und so mache ich zahlreiche Fotos, genieße den anhaltenden Sonnenschein und trinke meinen Kaffee.

Holdings über Trondheim

Nach einer Stunde Flug kündigt der Kapitän schließlich an, dass aufgrund von dichtem Nebel der Flughafen von Trondheim gesperrt ist. Diese Tatsache ist etwas unverständlich, da immer noch fantastisches Wetter ist und nicht einmal Wolken zu erkennen sind. Als ich mich mit Hilfe der Karte im Bordmagazin etwas orientiere, stelle ich jedoch fest, dass dort wo Trondheim unter uns sein sollte, alles weiß ist. Nach fast einer Stunde kreisend über Trondheim und keiner Wetterbesserung kündigt der Kapitän schließlich an, dass wir zurück nach Bergen fliegen.

Dies ist für alle etwas unverständlich, aber: "(...) wenn das SAS Flight Management in Oslo uns zurückschickt, fliegen wir zurück." so der sehr lockere Kapitän. Auf dem Rückflug nach Bergen gibt es nochmal eine Runde Kaffee, Tee und fantastische Ausblicke auf die verschneite Berglandschaft mit tief-stehender Sonne. Herrlich. Nach weiteren 45 Minuten landen wir schließlich wieder in Bergen-Flesland und das parallel mit der auslaufenden Fjordline-Fähre! Alle guten Dinge sind drei. Am Gate angekommen bittet uns der Kapitän erst einmal im Flugzeug sitzen zu bleiben und zu warten. Grund dafür ist, dass eigentlich keiner weiß, wie es jetzt weiter geht. Vorsichtshalber und um einige ungeduldige Reisende zu besänftigen, bekommen wir 100 Kronen-Verzehrgutscheine.

Weiter nach Oslo

Nach einer weiteren halben Stunde heißt es schließlich, dass wir unser Gepäck aufnehmen müssen und beim SAS Service Center eine alternative Route zugewiesen bekommen. Auf dem Weg zur Gepäckausgabe setze ich den Gutschein in ein belegtes Baguette und eine Flasche Sprite um. Danach geht es weiter zum Service Point, wo mir ein neues Ticket nach Trondheim über Oslo ausgestellt wird. Aus welchen Gründen auch immer kann ich nicht einen von zwei Direktflügen nach Bodø nehmen. Wie und ob es für mich von Trondheim überhaupt weiter geht, kann mir die Frau am Servicecenter nicht sagen.

Den Gutschein vor dem erneuten Einchecken umzusetzen war nicht besonders schlau. Die Flasche kann ich - ungeöffnet - in der Sicherheitskontrolle wieder entsorgen. So geht es für mich um 17.25 Uhr erstmal weiter nach Oslo, obwohl ich schon vor gut zweieinhalb Stunden in Bodø hätte sein sollen. Der Flug ist zu allem Überfluss auch noch überbucht und so werde ich das erste Mal in meinem Leben darauf angesprochen, dass dies nicht mein Platz sei. Erstaunlicherweise haben wir beide den gleichen Platz auf dem Ticket stehen. Ein Steward weist mir schließlich einen anderen Platz zu und ich bin froh, dass ich überhaupt mitkomme.

Nach nun sechs Stunden unterwegs und 12 Stunden auf den Beinen habe ich allerdings keinen Kaffeedurst mehr und entspanne ein bisschen. Da es zudem bereits dunkel geworden ist, lohnt sich der Blick aus dem Fenster auch nur noch bedingt.

Last but not least

In Oslo angekommen soll es nach eineinhalb Stunden Aufenthalt weiter nach Trondheim gehen. In der Zwischenzeit verfolge ich auf Flightradar das aktuelle Geschehen und stelle fest, dass Trondheim es an diesem Tag auf Platz eins weltweit, der größten Verspätungen geschafft hat. Ich war bzw. bin dabei! Denn mein Flug nach Trondheim erreicht Oslo mit einer Stunde Verspätung. So ahne ich langsam, dass ich heute nicht mehr nach Bodø komme, was mich aber nicht großartig stört, da ich nun ein Recht auf eine Übernachtung in einem Hotel habe.

So kommt es letztendlich auch der letzte Flug nach Bodø ist ei unser Ankunft in Trondheim schon gestartet und so darf ich auf Kosten von SAS im Scandic Hell übernachten. Da im Flughafen schon alle Geschäfte geschlossen haben, sieht es vorerst schlecht mit etwas zu Essen aus. Aufgrund des Handballspiels der norwegischen Nationalmannschaft arrangiert das Scandic Hotel allerdings ein Public Viewing mit ausgiebigen Buffet. So spendiert SAS auch noch das mit Abstand umfangreichste Hotelbuffet, was ich jemals gesehen habe. Nach einigen Tellern mit verschiedensten Salatvariationen und Nachtisch begebe ich mich schließlich in mein Zimmer - eine Suite. Jackpot!

Gute Nacht.

Kai

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