Kai Ollenschläger

Graues Hirtshals

Nach einem einstündigen Aufenthalt in Hirtshals verlässt die "Bergensfjord" Hirtshals für ihre Tagespassage ins norwegische Langesund.
Darüber hatten sie auf der anderen Seite nicht gewarnt... Naja wenn die Planierraupen bereits Straßen planieren können, kann ich da auch gehen.
Welchem Wanderweg ich genau folge, kann ich abschließend nicht sagen. Es ist aber auch das einzige Schild, das ich gesehen habe.
Hier und dar verstecken sich zahlreiche Bunker in den Dünen. Größtenteils unter der Erde als Schutz-, Lager- oder Abhörbunker. Es finden sich jedoch auch einige Plateaus von damaligen Geschützen und Scheinwerfern.
Oder auch ein zweigeschossiger Bunker am äußersten Rande der Steilküste.
Mitten in den Bunkeranlagen liegt der schöne weiße Leuchtturm von Hirtshals mit Museum und Café, was leider alles geschlossen hat.
So gehe ich weiter entlang der menschenleeren Pfade durch die Dünen.
Das einsame Ferienhaus an der Steilküste mit dem Appartementbetonkomplex im Rücken, der hier leider/glücklicherweise nicht zu sehen ist.
Der einzige Hotdog-Laden in Hirtshals.
Ohne Hotdog spaziere ich noch weiter durch den Hafen entlang von Netzen, Bojen, Fischerbooten und Werften.
Die angesprochenen Fischerboote sind in jeder Ecke des Hafens zu finden.
Ein Großteil der Gebäude ist schon in die Jahre gekommen, abgebrannt oder dabei abgerissen zu werden. Wobei dieses Gebäude trotz seines Alters noch sehr ansehnlich ist.
Fjordline
Mein heutiges und gestriges Abendbrot auf der "MS Bergensfjord" einen schöner Salatteller mit einem kleinen Nachtisch.

Graues Hirtshals

Frisches Brot mit geräuchertem Lachs

Nach einer sehr unruhigen Nacht, es waren zweieinhalb Meter Wellengang angesagt, wache ich trotzdem gut ausgeschlafen um 6.00 Uhr auf. Wie gut, dass ich seefest bin und das ich im Urlaub ohne Probleme früh aufstehen kann. Nach einer warmen Dusche im sehr schönen, aber einfachen "Badezimmer" mache ich mich zum Frühstücksbüffet auf. Im Commander Büffet am Heck des Schiffes lasse ich es mir bis zur Ankunft in Hirtshals bei frischen (!) dänischen Backwaren, Waffeln, Müsli, Joghurt und Lachs gutgehen. An dieser Stelle muss einmal erwähnt werden, dass die Schiffe der Fjordline auf dieser Strecke eine eigene Bäckerei haben und alle Brote, Brötchen und Gebäcke selber backen und das schmeckt man.

Nach einer Stunde mache ich mich - gesättigt - auf den Weg zu meiner Kabine, um mein Tagesgepäck zu packen. Im Anschluss gehe ich noch einmal an Deck, um das Anlegen in Hirtshals zu beobachten. Da es bis zur Ankunft und darüber hinaus noch dunkel ist, habe ich nicht bemerkt, dass wir bereits im Hafen wenden. Somit warte ich nach dem Anlegen um 8.00 Uhr noch etwas im Terminal bis es hell wird und lade währenddessen den gestrigen Artikel hoch.

Sandwüste mit Perspektive

Da ich bereits ein Mal mit Fjordline gefahren bin, weiß ich, was mich erwartet, wenn ich mich auf den Weg in die Stadt mache. Im Gegensatz zu den zentralen Anlegern der Color Line liegt das Fjordline-Terminal auf der anderen Seite des Hafens. So muss man rund 40 Minuten einplanen Fußweg, um ins Zentrum zu kommen, obwohl es Luftlinie nur 500 Meter sind. Obendrein wird zur Zeit dieser Teil des Hafens an das Industriegebiet angegliedert und bebaut. Glücklicherweise sind sie bereits fertig alles zu planieren, so kann ich einfach quer über die riesige Sandfläche laufen und ein bisschen Strecke einsparen.

Als erstes Ziel habe ich mir den Leuchtturm von Hirtshals und die umliegenden Bunkeranlagen am westliche Ende der Stadt herausgesucht. Die in den Dünen versteckten Bunkeranlagen wurden selbstverständlich von den Deutschen als Teil des Atlantikwalls errichtet. Ein kleiner Bunker ist bereits auf den Strand am Fuße der Steilküste abgebrochen. Auf dem Weg zum Leuchtturm finde ich noch zahlreiche weitere Anlagen. Die ersten begehe ich noch, aber die Dunkelheit und Müll sind nun nicht allzu interessant und so wandere ich einfach durch die Düne.

Betonkomplex gegen Holzhaus

Als ich schließlich beim Leuchtturm mit angegliederten Museum und Café ankomme, hat natürlich alles geschlossen - es ist einfach eine tote Zeit. So spaziere ich weiter durch die Düne entlang und über Bunkeranlagen. Ebenso schändlich, wie die Bunkeranlagen, die man wenigstens hier kaum sieht,  ist ein riesiger Appartementbetonkomplex direkt in den Dünen. Ich bin zwar noch nie in Prora gewesen, aber so und etwas länger stelle ich mir das dortige KdF-Seebad vor. Demonstrativ steht ein kleines blaues Holzhaus vor dem Komplex, um den dänischen Charme zu wahren retten.

Hot-Dog-loses Hirthals

Nach rund vier Stunden erreiche ich wieder das Stadtzentrum von Hirtshals mit seinen zwei T-artigen Einkaufsstraßen. Natürlich Schule ich einmal in den einzigen Sportladen, wobei ich eigentlich auf der Suche nach einem Hot-Dog-Imbiss bin. Da Hirtshals wirklich sehr übersichtlich ist und ich außerhalb der Saison hier bin, muss ich die Suche nach einer weiteren Stunde einstellen. Der einzige Imbiss macht obendrein ausgerechnet heut erst um 17.00 Uhr auf. Vielleicht hängt das Schild aber auch schon seit September dort.

Im Anschluss wandere ich noch ein bisschen durch die Stadt, den Hafen und genieße die wenigen Sonnenstrahlen des heutigen Tages. So mache ich mich nach einem ereignislosen, aber entspannten Wintertag, um 15.30 Uhr zurück zum Terminal. Dort warte ich dann bis die "MS Bergensfjord" von ihrer Tagespassage ins norwegische Langesund zurückkommt. Währenddessen schreibe ich den heutigen Artikel und freue mich auf die Rückfahrt.

Im Gegensatz zur Hinfahrt verläuft diese auch weitestgehend ruhig. Allerdings legen wir erst um 20.45 Uhr mit einer dreiviertel Stunde Verspätung ab, wobei mich das nicht gestört hätte, wenn ich nicht bei mittlerweile -2° Celsius und dichtem Nebel auf die abfahrt gewartet hätte. Während des Boardings überlege ich noch spontan im Commander Buffet zu essen, aber 45,- € sind mir nun doch zu viel, wo ich obendrein für morgen Frühstück gebucht habe. So hole ich mir im Selbstbedienungs-Restaurant wieder einen Salat und lasse den Tag beim Bilder sortieren Revue passieren.

Bis morgen

Kai

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