Frohe Weihnachten

Heiligabend Frühstück
Eingeläutet wird der Heiligmorgen mit einem umfangreichen Frühstück.
Heiligabend Frühstück
Natürlich darf dabei ein kleines Stück Lachs nicht fehlen.
Weihnachten Norwegen
Ungefähr so verhält sich das Wetter den ganzen Tag - es ist Regen kein Schnee.
Weihnachten Norwegen
Als wir von der Kirche nach Hause kommen, ist der Tisch in seinen Grundzügen schon gedeckt.
Pinnekjøtt
Pinnekjøtt
Ribbe
Ribbe mit ein paar Beilagen für die Kinder.
Pinnekjøtt
Nach und nach füllt sich der große Tisch immer mehr.
Weihnachten Norwegen
Die erste von drei umfangreichen Nachtischphasen - es gibt Safari-Torte: Kekse unten, in der Mitte Sahne, Rømme und Frischkäse und als Topping Früchte.
Weihnachten Norwegen
So lecker, doch eigentlich bin ich noch voll gesättigt.
Krumkaker und Kransekaker
Im weiteren Verlauf des Abends gibt es noch zahlreiche Sorten Kekse mit Kaffee und oder Baileys dazu. Heir sind es speziell Krumkaker und Kransekaker.
Weihnachten Norwegen
Am sehr, sehr späten Abend wird dann mit einem Messer getrocknetes Fleisch "chipsartig" gegessen. Abgesehen vom Salz schmeckt man allerdings nichts...

Frohe Weihnachten

Zur Entstehung

Den heutigen Artikel habe ich bereits am ersten Weihnachtsfeiertag angefangen, am zweiten weitergeschrieben, aber nicht hochgeladen, weil mir noch die Bilder fehlten. Am selbigen Tag, also gestern, brechen wir am Nachmittag nach Stavanger auf, da wir dort zum „Weihnachtsmiddagessen“ eingeladen sind. Auf dem Hinweg spürt man bereits die ersten Ausläufer des anrückende Sturmtiefs „Urd“. Eine Stunde bevor wir uns auf den Rückweg machen wird auf Grund des starken Windes die erste von „unseren“ zwei Fährrouten eingestellt. Während wir uns wenig später auf den Weg zur Alternativ-Fähre machen, wird schließlich auch die zweite Fähre eingestellt. Es folgt also eine Nacht im Hotel, bei der ich ausnahmsweise absolut nichts mit habe – kein Handy (hehe), kein Portemonnaie, o.ä.

So machen wir es uns im Clarion Hotel in Stavanger gemütlich, während draußen der Wind an der Fassade rüttelt und die Katzen zu Hause fröhlich durch das ganze Haus spazieren. Bis zu unser Abreise stand der Baum auch noch, er war lediglich etwas lichter geworden. Als wir zurückkommen steht er nicht mehr völlig lotrecht, aber er steht noch.

Gospel-Gottesdienst

Auch in Norwegen und vor allem im überdurchschnittlich gläubigen „Vestlandet“ geht man an Heiligabend in die Kirche. Im Gegensatz zu den deutschen Gottesdiensten werde ich auch hier von der norwegischen Kreativität und Kürze überrascht. Der Pastor erzählt am Anfang eine kurze Geschichte, danach singt der örtliche Gospelchor, zwischendurch werden in aller Kürze die üblichen Programmpunkte ein Gebet und das Glaubensbekenntnis abgehakt und ansonsten wird gesungen. Obendrein gibt es keine Orgel aber dafür ein Klavier und einen E-Gitarristen der den Chor und eine Solo-Sängerin begleitet.

Warum wir kein traditionelles Weihnachtsessen haben

In der Zwischenzeit wird zu Hause das Weihnachtsessen von Oma und Opa fertig zu bereitet. Es gibt traditionell Ribbe und Pinnekjøtt, was durch Kartoffeln, Braune Sauce, Kohlrabipüree  und Gemüse ergänzt wird. Nebenbei ist zu erwähnen, das sich die Norweger wirklich sehr an diese Tradition halten und es für sie unvorstellbar ist, dass man in Deutschland kein einheitliches Weihnachtsessen hat. Zahlreiche Gespräche habe ich darüber in den letzten Wochen drüber geführt und irgendwann selber angefangen darüber nachzudenken. Letztlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Deutschland in seiner Geschichte kulturell und gesellschaftlich zu verschieden war und sich deswegen ein einheitliches Essen nicht etablieren konnte.

Zurück zum Weihnachtsessen. Die „Ribbe“ ist grundsätzlich nichts Anderes, als ein Rückenstück vom Schwein welches im Ofen für ein paar Stunden auf einem Rost gegart wird. Im Gegensatz dazu ist das „Pinnekjøtt“ etwas spezieller in der Zubereitung und im Geschmack. Ursprünglich stammt das Fleisch vom Schafrücken, welches nach der Schlachtung in Salz eingelegt und getrocknet wird. Drei Tage vor dem Verzehr wird das Fleisch in Wasser eingelegt, damit der hohe Salzgehalt minimiert wird. Am Heiligmorgen wird das Fleisch schließlich für mehrere Stunden gedünstet. Auf diesen Schritt lässt sich auch der Name zurück führen, da das Fleisch auf kleine Holzstäbchen (übersetzt Pinne) über dem Wasser liegt. Diese Holzstäbchen sorgen für die Dünstung anstelle von reinem kochen im Wasserbad.

Von dem Fleisch bin ich nicht vollends begeistert – es ist sehr trocken, faserig und es schmeckt doch sehr streng nach Schaf. Aber gut dass es eine so große Auswahl an Beilagen gibt und, was ich bis dahin noch nicht wusste, massenhaft Nachtisch. Puuh.

Liebe weihnachtliche Grüße

Kai

 

 

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