1080 Wörter Gemischtes
Herbstspaziergang im Flussbett
Es ist kalt nahezu winterlich draußen und die Luft „riecht“ bereits nach Schnee, aber so weit ist es noch nicht. Den heutigen Tag nutze ich zu einem ausgiebigen Herbstspaziergang entlang des kleinen Botnefjorden von Jørpeland nach Jøssang.
Auf der kleinen Nebenstraße entlang des Fjordes ist der Autoverkehr an diesem Samstag sehr überschaubar. Somit habe ich genug Zeit um auf der Straße zu stehen, um die richtige Perspektive für meine Bilder zu finden. Da das Wetter zudem gut ist und ab und zu auch mal die Sonne für längere Zeit scheint, genieße ich den weiten Blick auf zahlreiche Inseln in ihren herbstlichen Farben. Der Jøssangvejen verläuft direkt am Fjord entlang kleinen Buchten mit Fischerboten sowie zahlreichen Wohn- und Ferienhäusern. Dabei hat jede noch so kleine Bucht einen Namen bekommen und so mache ich erst eine kleine Pause am Ufer in „Skjersviga“ und später in „Nødvig“.
Nachdem ich auf der einfachen Wegstrecke schnell vorangekommen bin erreiche ich Jøssang. Einen Ort darf man hier nicht erwarten und somit sind, neben sechs Häusern, die „Preikestolen Lefsebakeri“ und ein Wasserfall die einzigen Highlights. Mein heutiges Ziel ist der Wasserfall und das zum Teil trockengefallene Flussbett im anliegenden Wald. Die Wassermassen, die im Frühjahr während der Schneeschmelze in Richtung Fjord strömen haben ein breites Flussbett ausgespült. Da sich zur Zeit der „Fluss“ auf einen sehr kleinen Teil beschränkt, habe ich viel Platz herumzuklettern, um das perfekte Motiv zu finden. Letztlich habe ich bei mitgerissenen Baumstämmen, großen Steinen und vielen anderen Dingen nicht nur ein Motiv gefunden. Nach einer Stunde im und am Flussbett und am Wasserfall mache ich mich mit kalten Fingern auf en Rückweg.
November-Reise
Bei „1080 Wörtern Gemischtes“ nutze ich die Gelegenheit, um meine nächste Reise anzukündigen und kurz zu erläutern. Geplant habe ich den einwöchigen Urlaub bereits seit einem Monat, da es diesmal etwas mehr Koordination und Abstimmung bedarf.
Am Samstag den 5. November werde ich früh morgens mit der Fähre nach Stavanger aufbrechen, um dort am „3-Sjøersløpet“ teilzunehmen. Allerdings werde ich (leider) nicht als Läufer an den Start gehen, sondern als Fotograf an der Strecke stehen und für die Veranstalter das Geschehen festhalten. Da es für mich selber das erste Mal ist, dass ich eine solche Rolle einnehme, bin ich sehr gespannt, welche Erfahrungen ich dabei mache. Selbstverständlich werde ich am Ende des Tages von meinen Erfahrungen berichten. Am Abend geht es mit dem Flugzeug von Stavanger in Norwegens Hauptstadt Oslo. Dabei hätte ich allzu gerne den Nachtzug genommen, um eine Übernachtung zu sparen. Allerdings verkehrt dieser auf Grund des geringen Verkehrsaufkommen nicht an Samstagen – hmm. So muss ich den doppelt so teuren Flug und eine Nacht mehr in Kauf nehmen.
Der Grund warum ich am nächsten Tag in Oslo sein muss, ist eine weitere Berichterstattung. Alljährlich wird in Oslo das Oslo World Music Festival veranstaltet, auf dem Künstler unterschiedlicher Art und Bekanntheit aus der ganzen Welt auftreten. Mehr Informationen dazu finden sich im folgenden reservieren Absatz für das Festival. Als „Wenn schon, denn schon!“ würde ich diesen Einstieg in das journalistische Leben beschreiben. Aber selbstverständlich freue ich mich auf diese neue Erfahrung und die Möglichkeiten, die mir dadurch eröffnet werden.
Urlaub auf dem Meer
Am folgenden (ersten) Urlaubstag geht es für mich am Nachmittag mit der Fähre nach Kopenhagen. Das Julebord-Angebot der DFDS hat mich überzeugt und so habe ich mich in dieser „Sauren Gurken“-Zeit für die gemütliche Variante des Urlaubs entschieden. Das in Skandinavien übliche Julebord ist eine weihnachtliches Buffett mit zahlreichen warmen, kalten und vor allem süßen Spezialitäten. So freue ich mich einerseits auf dieses kulinarische Highlight sowie auf den bereits eröffneten Weihnachtsmarkt in Dänemarks Hauptstadt. Nach zwei Übernachtungen an Bord und knapp sieben Stunden in Kopenhagen bin ich zwei Tage später am 9. November wieder in Oslo.
Ein weiteres Mal „Wenn schon, denn schon!“, da ich am gleichen Tag mit der Color Line nach Kiel, in die Heimat, aufbreche. Bei einem unschlagbaren Angebot bot sich diese zweite Mini-Kreuzfahrt förmlich an. Zudem spare ich das teure Porto für die Nachsendung meiner Skiausrüstung, die ich auf der Rückfahrt in Kiel mitnehme. Ich bin zwar schon zahlreiche Male mit den Schiffen der Color Line unterwegs gewesen, aber bei dem Bordangebot und meiner Liebe zur Schifffahrt, würde ich ein solches Angebot niemals ausschlagen. Den sehr kurzen Aufenthalt in Kiel werde ich wohl für unterschiedliche Dinge nutzen. Unteranderem treffe ich mich mit einem Freund, aber auch der Besuch eines deutschen Bäckers steht auch auf der ToDo-Liste.
Folglich komme ich nach zwei Tagen wieder in Oslo an, wo ich am Abend den Nachtzug zurück nach Stavanger nehmen werde. Da ich das letzte Mal von dem Nachtkomfort-Angebot für knapp 100 Kronen vollends begeistert war, habe ich es auch dieses Mal wieder dazu gebucht. Beinhaltet sind darin unteranderem ein allzeit freier Sitz neben einem, kostenloser Zugang zu warmen Getränken während der ganzen Nacht, eine Decke, ein Kopfkissen, Ohrenstöpsel, eine Schlafmaske und ein Verzehrgutschein für das Bordrestaruant. Da zur Zeit in Norwegen die Lokführer streiken und keine Einigung in Sicht ist, hoffe ich, dass sich das bis dahin geklärt hat.
Oslo World Music Festival 2016 – OWMF
Das Oslo World Music Festival geht in diesem Jahr bereits in seine 23. Runde. Für sechs Tage treffen Bongotrommeln auf elektrische Beats, Flamenco auf Hip Hop und Solokünstler auf Bands. Dabei kann das Festival nicht nur auf eine lange Geschichte zurückblicken, sondern auch auf die zahrleichen Auszeichnungen und Würdigungen. So ist das OWMF 2015 das sechste Mal in Folge von dem britischen Magazin Songlines als eines der 25 besten Festivals weltweit ausgezeichnet worden. Dabei konzentriert man sich speziell darauf fremde Kulturen vorzustellen und somit Musiker außerhalb des Mainstreams eine Bühne zu bieten.
Ebenso achtet man bei dem sechstätigen Festival auf Familienfreundlichkeit. Sofern man die Konzerte nicht besuchen kann, hat man trotzdem die Möglichkeit an zahlreichen Workshops, Debatten und Ausstellungen teilzunehmen.
Während meines lediglich sehr kurzen Aufenthalts in Oslo am letzten Tag des Festivals werde ich vom abendlichen Abschlusskonzert in der Osloer Oper berichten. Das Abschlussprogramm mit dem Namen „Night Flight“ ist eine Kombination aus wummerndem House und minimalisticher Techno-Musik. Die beiden Künstler hinter der Musik an diesem Abend sind der Niederländer William Kouam Djoko und Sunara aus Sri Lanka. Ihre Musik wird zudem maßgeblich durch ihre Gabe der Synästhesie geprägt. Das heißt, dass zwei unterschiedliche Formen der Wahrnehmungen mit einander verknüpft sind – in diesem Fall ist Farbe und Musik. Ich bin also auf die farbenreiche Musik, das Ambiente in der Oper und das generelle Feeling auf dem Festival gespannt.
Quelle: Oslo World Music Festival – Om oss, Programm und Artister
Bis nächste Woche Montag
Kai
Hej Kai,
es ist immer wieder schön von dir zu lesen. Ich wünsche dir viel Spaß auf deiner bevorstehenden Reise und ganz besonders bei dem Festival. 😉
Liebe Grüße, Jojo
Moin Jojo,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Das kann ich nur zurückgeben, wenn ich auf Deinem Block über die Festivals in der Heimat lese.
Bis dahin
Kai