Leuchtturm, Hütte und Gemütlichkeit

Auf dem Parkplatz am südlichsten Punkt Norwegen's wird neben dem Nordkapp auch der nördlichste Leuchtturm "Slettnes Fyr" ausgeschildert.
Zum Leuchtturm führt neben zahlreichen versteckten Wegen und Treppen auch dieser kleine Transportweg.
Die kleinen in den Fels gehauenen Wege, Tunnel und Höhlen wurden während des 2. Weltkriegs von den Deutschen angelegt und oder freigesprengt.
Neben dem aktuellen Leuchtturm im Hintergrund, diente früher der weiße Kohleturm als Leuchtfeuer. Das alte Leuchtturmwärterhäuschen wird zur Zeit als Ausstellungsfläche genutzt.
Neben den zwei (noch) tätigen Leuchtturmwärtern können sich auch Gäste in der südlichsten Ferienwohnung Norwegens einmieten.
Trotz seiner geringen Höhe von lediglich 16 Metern, liegen auf Grund der erhöhten Lage trotzdem 50 Meter zwischen der Meeresoberfläche und der Spitze des Turmes.
An den gusseisernen Turm von 1915 ist ein kleines Maschinenhaus angegliedert. Bei schlechtem Wetter ist es nicht unüblich, dass die Wellen an den beiden Bauten rütteln!
Ein Blick in die französische Linse, die eine der größten der Welt ist. Bei gutem Wetter (selten) ist ihr Lichtstrahl bis zu 37 Kilometer weit zu sehen.
Trotz der vermeintlich glatten See muss man sich bei dem eiskalten Wind bereits festhalten.
Ferienhaus Spangereid
Der Blick aus unserem Garten in die kleine Bucht mit dem feinen Sandstrand.

Leuchtturm, Hütte und Gemütlichkeit

Für ein paar Tage geht es in den Herbstferien der Kinder nach Süd-Süd-Norwegen in ein kleines Ferienhaus. Bei gemütlicher Atmosphäre, auch wenn es tagsüber laut, anstrengend und teils hektisch zugeht, genießen wir die Tage am Meer.

Früh ist relativ

Am heutigen Mittwoch soll es, wie gestern angekündigt, früh losgehen, damit wir noch einen schönen Nachmittag am Meer verbringen können. So stehe ich abreisefertig mit meinem stark rationalisierten Gepäck um 6.30 Uhr auf, dusche und esse ein zwei vier Brote mit Marmelade. Da es noch verdächtig ruhig im Haus ist, mache ich es mir noch einmal in meinem Bett gemütlich. Als ich nach vier Stunden auf YouTube und Netflix zahlreiche Serien und die aktuellsten Videos geguckt habe, beginnen so langsam die Vorbereitungen für den Urlaub.

Die eigentlichen Vorbereitungen gehen allerdings erstaunlich schnell vonstatten. Alle Sachen, die wir für die Zeit benötigen, werden in großen Müllsäcken oder Boxen verstaut und mit Schwung oder Vorsicht im Anhänger gestapelt. Trotz der schnellen Packtechnik schaffen wir es nicht (Norwegisch) „früh“ um 13.00 Uhr vom Hof zu rollen. Die meiste Zeit kostet es, die Sachen der Kinder zu finden, damit die Autofahrt und der Urlaub ohne große Turbulenzen abläuft.

Schlussendlich machen wir uns um 14.30 Uhr (relativ früh) auf die dreistündige Fahrt nach Spangereid, dem kleinen Ferienort an Norwegen’s Südküste. An der ersten Kreuzung drehen wir allerdings noch einmal um, da wir ein Aufladekabel vergessen haben. Das hätte gefährlich werden können…

Ferienhaus am Meer

Die Südküste in Norwegen ist bekannt für ihre zahlreichen Sandstrände, die idyllischen Kiefernwälder und die verschlafenen Fischerdörfer. Unter Norwegern ist die Lindesnes-Region hauptsächlich im Sommer sehr beliebt, aber auch im Herbst kann man es hier bei gutem Essen und einem Kamin sehr gut aushalten. Unsere sehr „koselige“ Hütte für die nächsten fünf Tage, liegt in der ersten Reihe direkt am Sandstrand. So werden wir morgens unter anderem von dem Rauschen der Wellen geweckt. Wesentlich bemerkbarer sind allerdings die Schlachten, Autorennen und Bauarbeiten, die morgens im Wohnzimmer stattfinden. So muss man schon sehr genau konzentrieren, um das Meer zu hören. 😉

Im Vergleich zu meinen sonstigen Ferienhausaufenthalten in Dänemark und Norwegen, ist dieser Urlaub eine ganz neue Erfahrung. Beispielsweise steht morgens immer einer mit den Kindern auf, damit die Schlachten und Rennen auch im Wohnzimmer bleiben. So können die noch Schlafenden ein wenig länger die Ruhe genießen, bevor der Trubel am Tag beginnt.

Lindesnes Fyr

Einer unserer Ausflüge führt uns zu dem bereits erwähnten Leuchtturm „Lindesnes Fyr“ am südlichsten Punkt Norwegens’s. Der Leuchtturm, die alten Verteidigungsanlagen und die zahlreichen Ausstellungsräume kann man gegen eine kleine Gebühr besichtigen. Erwähnenswert ist, dass im Ticketpreis eine Kaffeeflatrate inklusive ist. So kann man nach der Erkundung der Felsen, Höhlen, Wege und des Leuchtturms im Café den ein oder anderen Kaffee trinken. Beindruckend ist zudem die Höhle/Halle die von den deutschen Besatzern im 2. Weltkrieg in den Fels gesprengt wurde. Heute nutzt man die Höhle als Kinosaal für zahlreiche Vorführungen zum Thema Seefahrt und zum Leuchtturm Lindesnes.

In einem kleinen Museum sind zudem zahlreiche Reliquien aus der Geschichte des Leuchtturms ausgestellt. Bei der Begehung mit der Familie entdecke ich eine altes, manuelles Nebelhorn. Ein „Bitte nicht berühren!“-Schild oder ähnliches gibt es nicht und so beginne ich locker und dann schwungvoll an der Kurbel zu drehen. Das folgende Horn war mit Abstand das Lauteste, was ich in meinem ganzen Leben gehört habe! Etwas erschreckt, aber dann begeistert dreht jeder einmal an der Kurbel. „Throat!“ Der zudem vibrierende Boden verstärkt den ohnehin ohrenbetäubenden Lärm.

Neben der Besichtigung des Leuchtturms, machen wir zusätzlich einen Ausflug ins örtliche Schwimmbad in Lyngdal. Ansonsten verbringen wir die Zeit gut eingepackt draußen oder in gemütlicher Runde auf dem Sofa. Schließlich machen wir uns nach fünf ereignisreichen Tagen früh 😉 auf den Heimweg!

Bis dahin

Kai

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