Wanderung Preikestolen

Aufstieg Preikestolen
Der Weg zum Preikestolen ist am Anfang sehr gut befestigt und führt über kleine Hochmoore und durch Wälder hinauf zum Preikestolen.
Aufstieg Preikestolen
Eine der längsten, ebenen Etappen auf dem vier Kilometer langen Aufstieg.
Aufstieg Preikestolen
Bezüglich des Weges hat man keine Mühen gescheut. Somit kommt man schnell und trockenen Fußes auf dem moorigen Gelände voran.
Steiler Aufstieg Preikestolen
Nach der Hochmoorebene geht es steil bergauf und hin und wieder durch einen kleinen Birkenwald.
Asiaten am Preikestolen
Kurz vor dem ersten Blick auf den Lysefjord kommt mir der erste Schwung absteigender Touristen entgegen. So habe ich einige Minuten Zeit das Panorama zu genießen.
Blick in die Berge
"50 Shades of Grey" mit ein bisschen gelb, grün und blau erwecken fast den Eindruck, als würde man auf ein Modell blicken.
Blick Lysefjord
Der erste Blick in den Lysefjord, der ca. 600 Meter unterhalb des Preikestolens liegt.
Steine vor dem Abgrund
Typisch für Norwegen sind die kleinen Steintürme, die von den Trollen im Fjell fleißig gestapelt werden. Sie zu zerstören ist schlimmer als zu schnelles Fahren oder Alkohol am Steuer...
Steinskulptur am Lysefjord
Einen zweiten Turm finde ich direkt vor dem Lysefjordpanorama, wobei Mitbauen gerne gesehen ist.
Füße über dem Abgrund
Noch nicht auf dem Preikstolen, aber kurz davor setze ich mich zum ersten Mal an die Kante und lasse die Füße über dem Abgrund baumeln.
Menschen auf dem Preikestolen
Nach einer Stunde komme ich endlich am Preikstolen an, der als rechteckiges Plateau exakt 604 Meter überhalb der Lysefjords thront.
Vor dem Abgrund
Bei sehr gutem Wetter, einem fantastischen Ausblick nach oben, unten links und rechts, mache ich es mir für ein paar Fotos an der Kante gemütlich.
600 Meter Abhang
Auf Grund des Überhangs des Preikestolen sieht man weder die Felswand noch festen Boden unter einem - nur den Fjord.
Blick auf den Preikestolen
Nach meinem Fotoshootings und Picknick auf dem Plateau mache ich noch einen kleinen Abstecher, um mir den Preikestolen von oben anzugucken.
Preikestolen
Erst von oben wird einem klar, dass es an der Kante sehr weit herunter geht.
Blick nach Stavanger
Bereits auf dem Rückweg vom Preikestolen ist Stavanger in der Ferne zu erkennen.
Weg zum Preikestolen
Beim Abstieg am Nachmittag treffe ich nur noch auf wenige Leute, da der Aufstieg bis spätestens 14.00 Uhr (Start) empfohlen wird.
Waffel in der Fjellstua am Preikestolen
In der Jugendherberge am Ausgangspunkt gönne ich mir nach dem Abstieg eine Waffel mit Marmelade und einen Kaffee.

Wanderung Preikestolen

Auf Grund der Tatsache, dass ich es letzte Woche nahezu „versprochen“ habe, geht es heute am Sonntag, dem ersten sonnigen und trockenen Tag seit einer Woche, auf Norwegens berühmtes Felsplateau. Der Ausgangspunkt der Wanderung zum Preikestolen liegt etwas zehn Kilometer entfernt von Jørpeland im Fjell. Da der Andrang zu Norwegens Top-Attraktion vor allem im Sommer sehr groß ist, hat man dieses Jahr begonnen die Serpentinenstraße zu verbreitern, um sie für die zahlreichen Shuttlebusse zugänglicher zu machen. Glücklicherweise bin ich nicht von den Bussen abhängig, da ich von meinen Gasteltern „geshuttelt“ werde.

Um genau 13.00 Uhr beginne ich den Aufstieg vom Parkplatz der Jugendherberge, der mit einer Länge von vier Kilometern und ca. 350 Höhenmetern ungefähr eineinhalb Stunden dauern soll. Da es wortwörtlichen einen richtigen Weg gibt und das Wetter sehr gut ist brauche ich allerdings nur gut eine Stunde. Zahlreiche Male versuche ich langsamer zu gehen und erwische mich einige Minuten später, wie ich den nächsten überhole. Sofern man alleine unterwegs ist und einen der sportliche Ehrgeiz packt, ist es unmöglich langsam zu gehen.

„Rauf rauf rauf immer schön die Treppe rauf!“

Da es allerdings Sonntag ist und seit Tagen das erste Mal wieder die Sonne scheint, bin ich nicht der einzige Wanderer. Somit wird mein Tempo auf zunehmend unwegsamen, schmalen und steil ansteigenden Steintreppen gedrosselt. Auf dem Weg begegne ich auch den einzigen Zäunen des heutigen Tages, die einen davor bewahren einen kleinen Abhang hinabzustürzen. Den Weg zu verlieren oder ihn nicht zu finden ist nahezu unmöglich, da er in 50 Meter-Abständen mit Wegweisern gesäumt ist.

Nach einer Stunde komme ich letztlich an der vier Meter breiten Felskante an, die direkt überhalb des Lysefjords verläuft und mich vom bereits zu sehenden Preikestolen trennt. Bevor ich meinen Aufstieg fortsetze und die letzten 100 Meter zum Plateau hinaufsteige, setze ich mich ein erstes Mal direkt an die Kante. Langsam beuge ich mich vorne über und schaue auf meine Füße, wobei man allerdings schnell das Gefühl für Höhe verliert. An dieser Stelle habe ich zu dem noch Fjordböschung unter mir, die auf Grund des Überhangs des Preikestolens dort nicht zu sehen ist.

Preikestolen

Nach ein paar Minuten des Verweilen gehe ich die letzen Meter zum Preikestolen hinauf, der zu fortgeschrittenen Nachmittagszeit sehr gut besucht ist. Es ist nahezu jede Altersgruppe vertreten: Kinder mit ihren Eltern, leichtisinnige Jugendgruppen, unerfahrene Touristen und rüstige Rentner mit Gehstock (!). So sitze, stehe und liege ich eine ganze Zeit lang an der Kante – 604 Meter über dem Lysefjord. Der Preikestolen und die nähere Umgebung sind selbstverständlich Zaun- und Absperrungsfrei, was in der unfallfreien Geschichte des Preikestolens aber auch noch nie von Nöten gewesen wäre.

Nachdem ich ein paar schöne Fotos von mir an der Kante habe, mache ich es den andern gleich und entspanne bei einem Picknick auf dem Plateau. Währenddessen schaue ich den Flugzeugen zu, deren Einflugschneise am heutigen Tag überhalb des Preikestolens verläuft. Nach einer Stunde Entspannung setze ich meine Wanderung fort. Bevor es allerdings wieder hinab geht, mache ich einen kleinen Abstecher, um mir den Preikestolen von oben anzugucken. So steige ich noch einmal ein paar Meter bergauf und schaue mir das Treiben auf dem Preikestolen von dem angrenzenden Plateau an.

Rüstige Rentner

Erst wenn man die schräg abfallende Kante sieht und die Menschen, die unmittelbar an der Kante sitzen, bekommt man ein Gefühl für die Höhe. Wenn man an der Kante sitzt, hüpft, liegt oder steht ist einem das nicht vollständig bewusst. Im Anschluss trete ich um kurz vor drei den Abstieg an. Auf dem zum Teil nun sehr schattigen Weg bin ich froh eine Jacke mit zu haben. Bewundernswert ist eine sehr rüstige Rentnerin, die sich mit zwei Wanderstöcken die Treppe heruntertastet. Sie wird zwar dreimal so lange brauchen, wie alle anderen, aber das ist ja egal.

Als ich nach insgesamt fünfeinhalb Stunden wieder am Parkplatz und der Jugendherberge ankomme, entschließe ich mich den heutigen Tag mit einer Waffel zu beenden. In dem sehr modernen Empfangsgebäude können unvorbereitete Wanderer alles für ihren Aufstieg kaufen. Zu dem kann man nach der Tour den Tag in gemütlicher Atmosphäre und mit einem schönen Ausblick beenden.

Bis dahin

Kai

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