Wandern, Vänern, Vänersborg

Hafen Vänersborg
Der kleine Hafen von Vänersborg liegt am Vormittag noch im Dunst.
Schären am Vänern
Bei diesem Schärenidyll könnte man fälschlicherweise ein offenes Meer vermuten und nicht ein Binnenmeer.
Untergangens Boot am Vänern
Wo für diese Boot noch Rettung in Aussicht ist, ...
abgebranntes Boot am Vänern
käme für dieses Boot jede Rettung zu spät.
Bieber Vänern
An dieser Stelle kam man dem Bieber zuvor. Im Hintergrund sind zwei gefällte Bäume zu sehen.
Boot mit Steg am Vänern
Dieses Idyll lädt zum Verweilen ein und so sitze ich hier einige Minuten mit den Füßen im Wasser in der Sonne.
Schleuse Götakanal
Die "Brinkebergskulle-Schleuse" bei der Öffnung der Tore nach der Angleichung des Pegels.
Götakanal
Kein typischer Kanal - hier ist die unebene Landschaft im Umland des Kanals zu erkennen.
Götakanal
Allerdings geht es auch anders, wobei es hier keine ehemaligen Treidelwege direkt am Kanal gibt.

Wandern, Vänern, Vänersborg

Laktosefreies Schweden

Wie jeder Morgen beginnt auch dieser mit einem Frühstück. Im Gegensatz zum gestrigen auf der Fähre von Tallinn, wo internationale Essgewohnheiten das Buffet dominiert haben, stehe ich heute vor einem typisch schwedischen. Erwähnenswert sind die zahlreichen Sorten an Joghurt und Milch, wovon lediglich ein Joghurt nicht laktosefrei ist. Dies ist in Schweden, ob in einem Hotel, auf Fähren oder im Supermarkt,  keine Seltenheit und auch glutenfreie Lebensmittel finden sich grundsätzlich auf jedem Buffet. Begründen lässt sich das im Normalfall durch eine einfache Nahrungsmittelunverträglichkeit. Wenn man allerdings den Umfang dieser Produkte genauer betrachtet, so könnte man vermuten, dass ganz Schweden laktoseintolerant ist. Da dies auszuschließen ist, lässt es sich eher mit einem „Trend“ begründen: „Ich fühle mich besser, wenn ich auf Laktose verzichte, weil ich auch gut ohne den zusätzlichen Zucker zurecht komme.“

So viel dazu. Jedenfalls bin ich gut gestärkt und laktosefrei in den Tag gestartet. Allerdings hält sich das südschwedische Wetter noch sehr bedeckt. Für den heutigen Tag habe ich mir zwei Aktivitäten zurecht gelegt. Entweder mache ich einen Ausflug zu der Schleusentreppe von Trollhättan oder ich verbringe alternativ einen Tag in und um Vänersborg. Da das Wetter eine Stunde später eher schlechter geworden ist, entscheide ich mich für mein Alternativ-Programm.

Autolos chancenlos?

Meine kleine Route, die ich mir im Voraus rausgesucht habe, führt mich entlang des Vänern zu einem Naturschutzgebiet. Danach geht es auf dem Linnéleden zur einzigen Schleuse von Vänersborg und entlang des Göta-Kanals wieder zurück nach Vänersborg.

In der örtlichen Touristeninformation nehme ich mir noch etwas Infomaterial mit und bedauere ein wenig, dass ich verhältnismäßig ummobil bin ohne Auto. Was Skandinavien, auf Grund der Größe, oft nachgesagt wird, lässt sich zum Teil bestätigen, allerdings gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten das Land ohne Auto zu erkunden. Dabei kommt es immer auf die Zielgruppe an, die im jeweiligen Gebiet Urlaub macht. Ist man nunmal als autoloser Reisender in Südschweden unterwegs, wo viele Familien mit Auto in einem Ferienhaus Urlaub machen, so werden einem zahlreiche Attraktionen verwehrt bleiben. Dieses Thema bedarf allerdings einer umfangreicheren Betrachtung, die hier nicht hingehört. Möglicherweise wird dieses Thema aber eine geeigneten Platz auf diesem Blog finden.

Justin Bieber

Das andere Ufer des Vänern sehe ich logischerweise nicht – er ist mit knapp 5.500 km² fast doppelt so groß wie das Saarland. Allerdings kann ich heute auch auf Grund des Nebels nur wenige hundert Meter gucken. Auf meiner Wanderung entlang des Ufers lassen sich die Spuren eines unheimlich aktiven Biebers erkennen. In unregelmäßigen Abständen hat er einen Baum nach dem anderen gefällt. Da die Bäume allerdings wie bestellt und nicht abgeholt daliegen, motivierten ihn wohl hauptsächlich die feinen Ästchen in den Baumkrone, die Bäume zu fällen.

Auf meinem weiteren Weg setzt sich endlich die Sonne durch und so komme ich bei strahlenden Sonnenschein an der kleinen „Brinkebergskulle-Schleuse“ an. Diese ist die oberste Schleuse, die den Höhenunterschied zwischen Vänern und Ostsee ausgleicht. Pünktlich zu meiner Ankunft werden zwei Sportboote geschleust, wobei der kleine Imbiss zu meiner Enttäuschung geschlossen hat. Ich muss mich also ohne einen kleinen Snack oder gar eine Eis auf den Rückweg entlang des Kanals machen.

Der restliche Weg am Ufer des Kanals würde den einen oder anderen Radler, der nur den Mittellandkanal oder die Elbe kennt, im Zweifelsfall überfordern. Es geht auf einem festgefahren Sandweg mal steil bergauf und sofort wieder bergab. Dabei hat man den Kanal ohne Kompromiss durch den Stein „getrieben“. Am späten Nachmittag komme ich nach ca. sechs Stunden wieder im Hotel an und erfreue mich an dem kostenlosen Kaffee, Tee, Obst und Keksen.

Bis morgen

Kai

 

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