Armenisches Brot

Ein ganz freier Blick ist auf die "MS Galaxy" vom Terminal aus nicht möglich. Aber man erkennt, dass hier ein Künstler am Werk war.
Im Detail nochmal ein Pinguin und eine Giraffe am Heck des Schiffes.
Während der Fahrt durch den Schärengarten passieren wir im fünf Minuten-Takt kleine Schären mit oder ohne Hütten, Boot oder Bäumen.
Mein Feinschmecker-Abendessen, während draußen die Natur vorbeizieht.
Zum Schluss noch einmal (auf Wunsch) meine Kabine. Man sieht sie ist völlig vollgestellt... Aber eine Einzelkabine gibt es eben nicht.

Lecker ist’s.

Von Stockholm nach Turku.

Und ein wenig pfannkuchenartig. Eigentlich noch gestern, aber von der inneren Uhr schon heute zugeordnet, komme ich am Bahnhof von Alvesta mit einer Gruppe von Armeniern ins Gespräch. Die erste Frage ihrerseits ist, ob ich schon mal in Armenien gewesen wäre oder ob ich es ansonsten kennen würde. Dort war ich bisher noch nie, aber kennen ist kein Ausdruck! Ich sage nur: „Douze Points pour l’ Armenie“ und sie wissen sofort woher ich Armenien kenne. Europäische Integration durch den Eurovision Songcontest.

Ungeachtet der Uhrzeit unterhalten wir uns eine ganze Weile – eben bis der Zug mit 15 Minuten Verspätung um 01.03 Uhr einfährt. Sie haben in Växjö eine Woche an einem ERASMUS-Austauschprogramm teilgenommen. Sie erzählen von Armeinen, der Gastfreundschaft, der Landschaft, dem Klima und ihrer Anreise mit dem Flugzeug über Istanbul…

„You don’t like Kanelbullar?!“

Sehr interessant sind auch die Erfahrungen, die Osteuropäer in Westeuropa machen, die uns selbst gar nicht auffallen. Wie zum Beispiel das Essen in Schweden, was ich bis zum Abwinken esse (Zimtschnecken), ist ihnen viel zu süß – ich kann es ehrlicherweise verstehen. Sie hat zufälligerweise – es war ein Gastgeschenk – armenisches Brot dabei, welches sogar UNESO-Weltkulturerbe ist. Sie gibt mir ein großes Stück, um zu demonstrieren wie ihre Lebensmittel gewürzt sind. Mein Ergebnis: wer Lømper, Lefse oder ähnliche skandinavische „Fladenbrote“ auf Kartoffelbasis kennt, der wird auch dieses Brot mögen. Sie sind die Konsistenz betreffend etwas fester, sehr würzig und eben nicht süßlich. Für die, die türkische Yufka-Blätter kennen: ungefähr so, nur dicker und wer die nicht kennt, googelt es bitte.

Die vier Sitzwaggons des Nachtzugs sind voller als voll besetzt – absolut überbucht. Von jugendlichen Interrrailern, die auf dem Flur liegen, bis hin zu hartgesottenen Rentnern sind alle Altersgruppen vertreten. Erstaunlicherweise steigen auf der gesamten Strecke immer wieder Leute ein und aus und das mitten in der Nacht.

In meinem Wagen ist, dank den ziehenden Fenstern, ein angenehmes frisches Klima, was man von den anderen Wagen nicht im Geringsten behaupten kann – dort steht die Luft. Jedoch haben alle Wagen die gleichen völlig veralteten Sitze gemeinsam – Schlaf zu finden unmöglich.

Hej Stockholm

Als ich um 06.10 Uhr am Hauptbahnhof von Stockholm aussteige, wird mir bewusst, dass ich schon wieder einen ganzen Tag totschlagen muss. Ich merke mir für die nächste Reiseplanung solche nutzlosen Tage, an denen man nicht weiß, was man machen soll, zu vermeiden. Ich freue mich aber trotzdem auf meine „Mini-Kreuzfahrt“ nach Turku

Da ich ohne „richtiges“ Frühstück keinen guten Start in den Tag erwische, entschließe ich mich einfach zum Fährterminal von Silja Line zu gehen und dort den Nachmittag zu verbringen. Mir entgeht zwar ein Sommertag in Stockholm, aber ich habe keine Lust den dritten Tag in Folge ohne Ziel herumzulaufen. Außerdem kann ich neun Stunden vor der Abfahrt ohne Schlange einchecken, im leeren Terminal auf einer Bank Platz nehmen und dem Treiben im Hafen zu sehen. Allerdings würde ich lügen, wenn ich sage, dass die neun Stunden schnell vergehen. Irgendwann sind sie dann aber auch vorbei und ich betrete die „MS Galaxy“, die von Außen ein absolutes Highlight ist. Auch von Innen ist sie gut in Schuss, meine Außenkabine unterscheidet sich kaum von dem heutigen Standard. Die „MS Galaxy“ ist auch für mich das erste Fährschiff, bei dem der Tax Free-Laden größer ist, als das Restaurant. Wobei mehr als die Hälfte des Bord-Shops mit hochprozentigen Spirituosen gefüllt ist.

Ruis Sipsis und Sandels Premium Beer

Da mir 33€ für das Abendbuffet zu viel sind, beschließe ich mich im Tax Free-Market umzusehen. Da bereits die Auswahl an finnischen Bieren unfassbar groß ist, frage ich einen Finnen, was er von dem „Sandels Premium Beer“ hält oder ob er ein Besseres kennt. Er sagt das, was der Name schon vermuten lässt „Premium Beer“ aus Finnland. Also gönne ich mir für 2,50 € eine kleine Dose von dem guten Tropfen und nehme mir dann noch eine Tüte finnischer Brot-Chips mit. Sie tragen den frischen Namen „Ruis Sipsis“. Während draußen der Stockholmer Scheerengaten vorbei zieht, gucke ich aus meinem Fenster und genieße mein Bier und die Chips. Währenddessen läuft der Fernseher und finnische Nachrichten verleihen der Atmosphäre das i-Tüpfelchen.

 

So lässt es sich leben.

Kai

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